Max Verstappen hat vor dem letzten Qualifying der Saison in Abu Dhabi die Bestzeit im Training hingelegt.
Weltmeister Max Verstappen hat am Freitag die schnellste Zeit im Training für den Formel-1-Grand-Prix von Abu Dhabi erzielt. Der Niederländer, der in der ersten Session pausiert hatte, legte im Red Bull am Nachmittag in 1:25,146 Minuten die schnellste Runde des Tages hin. Dahinter platzierten sich Mercedes-Pilot George Russell (+0,341 Sek.) und Charles Leclerc im Ferrari (0,453) auf den Plätzen zwei und drei. Damit ist der Weltmeister im Qualifying am Samstag (ab 15 Uhr im Sport24-Liveticker) der große Gejagte.
Rekordweltmeister Lewis Hamilton, der im Mercedes im ersten Training vorne lag, kam vor Sergio Perez (Red Bull) auf Rang vier. Aston-Martin-Fahrer Sebastian Vettel startete mit den Plätzen sechs und zwölf in sein letztes Formel-1-Wochenende. Der Deutsche wurde am Freitag von seinem Vater Norbert überrascht, der Vettels ersten Rennfahreranzug von vor über 25 Jahren mitbrachte. "Ich bin mir sicher, dass dieses Rennen viele schöne Erinnerungen an die letzten 15 Jahre wachrufen wird", freute sich der 35-Jährige auf seinen letzten Auftritt genau an jener Strecke, wo er vor zwölf Jahren erstmals Weltmeister geworden war. "Ich möchte mit einem Hochgefühl abtreten."
Für Verstappen geht es in Abu Dhabi um seinen 15. Saisonsieg, womit der Niederländer den Rekord an GP-Erfolgen in einem WM-Jahr weiter nach oben schrauben könnte. Sollte das nicht gelingen, könnte der Weltmeister zumindest seine Teamfähigkeit erneut auf den Prüfstand stellen und seinem Red-Bull-Kollegen Perez zum Vize-WM-Titel helfen. Der Mexikaner liegt in der Gesamtwertung punktegleich mit Leclerc auf Rang zwei, der Monegasse hat aber mehr Rennen gewonnen.
Mercedes will nachlegen
In Brasilien vor einer Woche hatte Verstappen die Teamorder missachtet und Perez nicht vorbeigelassen, was diesen schwer enttäuscht zurückgelassen hatte. Der Niederländer behauptete nun, er hätte sich mit Perez ausgesprochen. "Alles wurde gelöst." Allerdings herrscht weithin Verwunderung darüber, warum der Weltmeister sich weigerte, einen für ihn sportlich bedeutungslosen sechsten Platz zu überlassen.
Mercedes-Pilot Russell hofft unterdessen nach seinem Premieren-Sieg in der Motorsport-Königsklasse vergangene Woche auf eine nicht weniger erfolgreiche Fortsetzung im Emirat. "Ich denke, wir können im Qualifying um einen Top-3-Platz kämpfen und wir wissen, was es braucht am Sonntag. Aber wir haben noch etwas Arbeit über Nacht zu tun." Das hielt den Briten allerdings nicht davon ab, das Training am Freitag auch zu Testzwecken für die kommende Saison zu verwenden. "Das war eine unserer letzten Test-Gelegenheiten."
Für Hamilton ist der Grand Prix von Abu Dhabi die letzte Gelegenheit, seinen ersten Saisonsieg einzufahren und somit die erste sieglose Saison seiner Karriere zu vermeiden. Zudem besteht noch die Möglichkeit, Ferrari in der Konstrukteurswertung zu überholen. 19 Punkte trennen beide Teams.
Neuseeländer Lawson im Red Bull
Daniel Ricciardo, der in Abu Dhabi sein letztes Rennen für McLaren bestreitet, könnte unterdessen zu Red Bull zurückkehren. RBR-Motorsportberater Helmut Marko erklärte im Sky-Interview, dass der 33-jährige Australier dritter Fahrer des Weltmeisterteams werden und dabei vor allem Marketingeinsätze absolvieren soll. Eine offizielle Bestätigung stand freilich noch aus.
Als Ersatzpilot für 2023 ist allerdings der Neuseeländer Liam Lawson eingeplant. Der 20-Jährige hatte am Freitag auf dem Yas Marina Circuit das erste Freie Training für Red Bull bestritten. "Liam hat gute Arbeit geleistet. Er war ruhig und beständig, genau das was wir brauchten", lobte Verstappen Lawson danach. Diese sprach von einer "coolen Erfahrung". "Es ist das erste Mal, dass ich für Red Bull während eines Formel-1-Wochenendes getestet habe. Ich war vor der Session ein wenig nervös, aber das Auto ist wirklich gut. Ich bin dankbar für diese Gelegenheit", sagte der Neuseeländer.
Auch sieben weitere Ersatzfahrer waren zum Trainingsauftakt zum Zuge gekommen wie Pietro Fittipaldi, der den Haas-Boliden von Mick Schumacher steuerte.