Red-Bull-Berater

Marko: 'Haben 11 Chancen, die WM umzudrehen'

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Trotz Mercedes-Solo-Dominanz glaubt Red-Bull-Berater Marko noch an die WM.

ÖSTERREICH: Herr Marko, haben Sie die MotoGP-Rennen am Red Bull Ring verfolgt?

Helmut Marko: Natürlich, und es war so was von geil. Da wird man auch vor dem Fernseher mitgerissen. Viñales springt bei 220 km/h vom Motorrad, fünf Fahrer fahren bis zur letzten Runde um den Sieg, dann der Dreikampf in der letzten Kurve - das ist es, was man sehen will.

ÖSTERREICH: Und wieso wirkt die F1 im Vergleich dazu steril oder, wie es Motorrad-Insider Auinger formuliert, wie im Computerspiel?

Marko: Weil die Formel 1 viel zu kompliziert ist. Wie ich immer wieder sag: Wir fahren keine Fahrer-, sondern eine Techniker-WM.

ÖSTERREICH: Sie schlugen zum Beispiel vor, den Boxen-Funk zu verbieten ...

Marko: Zum Beispiel. Aber es werden noch Jahre vergehen, bis endlich was passiert. Erst muss ein neues Motoren-Reglement her.

ÖSTERREICH: Und was muss passieren, damit Max Verstappen heuer in der WM Hamilton noch überholt?

Marko: Der erste Schritt wäre das Verbot vom Party-Modus von Mercedes (Extra-PS für eine schnelle Qualifying-Runde, d. Red.). Aber das kommt leider erst beim übernächsten Rennen in Monza.

ÖSTERREICH: Und auf was hoffen Sie jetzt in Spa?

Marko: Da hoffen wir aufs Wetter, dass es trüb und regnerisch wird. Und vielleicht tut uns Hamilton ja den Gefallen und fällt endlich einmal aus.

ÖSTERREICH: Sonst nehmen Sie 2021 einen neuen Anlauf, oder?

Marko: Aufgeben tun wir heuer noch lang nicht. Wir sind ja noch nicht einmal bei der Hälfte und haben noch elf Chancen, die WM umzudrehen. Dabei spricht für uns, dass wir in der zweiten Saisonhälfte immer stärker sind.

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