Klartext

Max Verstappen rechnet mit Red Bull ab

Teilen

Holländer geht mit seinem Team hart ins Gericht. Er hat die Nase voll.

Zwölf Rennen, sechs Ausfälle, nur 67 Punkte - das ist die Schreckensbilanz von Max Verstappen: Nach dem Grand Prix von Spa, wo er mit Motorproblemen ausrollte, findet er deutlich Worte für die irre Misere. "Ich komme mit dieser Situation nicht mehr länger klar und bin kurz davor, dass es mir reicht. Bei einem Topteam sollte so etwas nicht passieren."

In der holländischen TV-Sendung PetTalk zeigt er sich wenig optimistisch, dass Red Bull Racing seine Probleme schnell in den Griff kriege. "Wenn man den Grund kennt, kann man es auch lösen. Aber es ist jedes Mal etwas anderes, das kaputt geht. Und daher gibt es keine Lösungen", schimpft der 19-Jährige in Richtung Renault.

Die Durchhalteparolen des französischen Herstellers "bringen mir nichts. Klar wollen sie, dass ich guter Dinge bleibe und weiterhin an sie glaube. Aber irgendwann ist es genug." Dass es zumeist ihn erwischt, während Teamkollege Daniel Ricciardo einen Podestplatz nach dem anderen einfährt, sei frustrierend: "Das verstehe ich nicht. Es ist schon das ganze Jahr lang so."

"Es hat keinen Sinn"

In der Formel-1-WM liegt Verstappen unglaubliche 153 Zähler hinter Sebastian Vettel. Ernüchternd. Um zukünftig ein ernsthafter Titelanwärter zu sein, müsste "man ein Auto bauen, das sieben Zehntel schneller ist. Wie soll das gehen?" Ein Verbleib über 2019 hinaus scheint unwahrscheinlich. Verstappen: "Es hat keinen Sinn, weiterzumachen wie bisher."

Läuft Red Bull etwa sogar Gefahr, seinen Piloten früher zu verlieren? Motorsportchef Helmut Marko glaubt nicht daran: "Erstens haben wir einen Vertrag mit ihm, zweitens ist bei Ferrari alles voll, drittens ist bei Mercedes alles voll. Wo soll er denn hin? Wir sind das Beste, was übrig bleibt. Aber: Wenn es sich nicht ändert und er sich nach Vertragsende woanders umsieht, ist das mehr als verständlich."

Marko betonte zuletzt gegenüber Sky: "Es wird immer schwieriger, Max zu motivieren." Verstappens Aussagen zeigen, dass er damit Recht haben dürfte.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.