Es ist kein Rennen wie jedes andere. Dazu ist nicht nur das Flair, sondern auch die Strecke zu speziell. Die Favoriten bleiben im Formel-1-Grand-Prix von Monaco allerdings die gleichen, der Sieg führt nur über Red Bull. Eine Vorentscheidung dürfte bereits das Qualifying am Samstag fallen, das ob des hohen Verkehrsaufkommens von 24 Autos in der ersten Phase zum Lotteriespiel werden könnte.
"Es ist bereits tausend Mal gesagt worden. Ein gutes Qualifying ist in Monaco schon mehr als die Hälfte des Rennens", erklärte Barcelona-Sieger Mark Webber. Im Kampf gegen die Uhr haben der Australier und sein Teamkollege Sebastian Vettel besonders gute Karten, haben die Bullen doch in allen fünf Rennen der laufenden Saison die Pole Position geholt. "Unser Auto sollte auch hier sehr, sehr gut laufen", meinte Webber.
Der RB6 war zuletzt auch in langsamen Kurven schnell gewesen, zudem kommt in den Straßenschluchten der Nachteil im Topspeed-Bereich - aufgrund des schwächeren Motors und noch nicht verwendeten Luftschacht-Systems - weniger zum Tragen. Lediglich Probleme mit der Standfestigkeit haben es bisher verhindert, dass Vettel die WM anführt. "Wir müssen konstanter werden", sagte der Jungstar, dem zehn Punkte auf WM-Leader Jenson Button fehlen.
Button hatte auf dem Weg zum WM-Titel im Vorjahr in Monaco eine Sternstunde erlebt. Unvergessen ist der Sprint des Engländers über die Start-Ziel-Gerade zur Siegerehrung in die Fürstenloge. "Das war ein großer Augenblick", erinnert sich Button. Für viele Piloten zählt ein Sieg im Fürstentum gleich viel wie ein WM-Titel.
Rekordsieger ist mit sechs Triumphen immer noch Ayrton Senna. Rückkehrer Michael Schumacher hat den Klassiker fünfmal gewonnen, zuletzt 2001."Wir hoffen, dass die Charakteristik des Stadtkurses unserem Auto besser entgegenkommt. Wir sollten aber nicht zu viel erwarten", betonte Schumacher.
Durch die direkte Anreise aus Barcelona waren die Rennställe in Monaco in Zeitverzug geraten. Das freie Training steht wie immer in Monaco bereits am Donnerstag auf dem Programm, am Mittwoch herrschte daher im Fahrerlager noch Chaos, viele Motorhomes waren noch nicht einmal aufgebaut. Lediglich die schwimmende Energy Station von Red Bull prangte wie immer bereits im Hafenbecken. Das österreichisch-englische Team ist der Konkurrenz also nicht nur auf der Strecke voraus.