Auch Weltmeister Hamilton ist gegen ein Mini-Rennen am Samstag.
In der Formel 1 wird angedacht, die Startaufstellung bei ausgewählten Grands Prix in Zukunft durch ein Sprintrennen zu ermitteln. Die übliche Qualifikation würde damit entfallen. "Noch ist keine Entscheidung getroffen", sagte FIA-Boss Jean Todt. Schon jetzt macht sich aber großer Widerstand dagegen bemerkbar. "Ich denke, das ist kompletter Schwachsinn, um ehrlich zu sein", meinte Sebastian Vettel.
Über die Überlegungen hatte bereits vor einem Monat das Fachmagazin "Auto, Motor und Sport" berichtet. Aktuell wird die Startaufstellung am Samstag in einer Qualifikation mit drei Phasen ermittelt, wobei in den ersten beiden die jeweils fünf langsamsten Fahrer ausscheiden. Am Ende fahren zehn Piloten um die Plätze ein bis zehn.
Mini-Rennen am Samstag
In Zukunft könnte an die Stelle dieses Formats eine Art Mini-Grand-Prix treten. "Es ist Teil der Diskussionen und wieder geht es darum, wie man den Sport besser machen kann, wie man ihn attraktiver machen kann", erklärte der Franzose Todt, der dem Automobil-Weltverband seit 2009 als Präsident vorsteht.
Die Startaufstellung des Quali-Rennens würde sich gemäß den Plänen einfach daraus ergeben, dass der WM-Stand auf den Kopf gestellt wird. Der WM-Leader würde dementsprechend von ganz hinten starten und vice versa. Zum Einsatz soll dieses Format nur an drei oder vier Schauplätzen pro Jahr kommen.
Fahrer sind skeptisch
Vor einer Einführung schon mit der nächstjährigen Saison bräuchte es einen einstimmigen Beschluss aller Teams im Herbst. Zahlreiche Bedenken machen das zumindest momentan schwer vorstellbar. "Man muss da noch mehr Arbeit hineinstecken", meinte etwa Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer. "Wir müssen viele Fragen beantworten. Was passiert bei einem Crash im Qualifying-Rennen, wir bräuchten dann mehr Ersatzteile, wer zahlt dafür, wie sieht es mit den Reifen aus?", zählte der US-Amerikaner auf.
Keine Fans von der Idee sind offenbar Weltmeister Lewis Hamilton und Vettel. "Ich weiß nicht, welchem Genie das eingefallen ist, aber es ist nicht die Lösung", sagte der Ferrari-Pilot aus Deutschland. Hamilton stimmte ihm zu: "Die Leute, die das vorschlagen, wissen nicht wirklich, wovon sie sprechen."