Sterbehilfe

Paralympics-Star will nach Medaillen-Gewinn sterben

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Die Belgierin hat einen letzten Wunsch: Eine Medaille in Rio.

Der belgische Paralympics-Star Marieke Vervoort hofft in Rio auf ihre nächste Medaille. Aber danach soll Schluss sein. Nicht nur mit dem Sport, sondern möglicherweise auch mit ihrem Leben.

"Rio ist mein letzter Wunsch, dafür trainiere ich sehr hart, auch wenn ich Tag und Nacht mit meiner Krankheit zu kämpfen habe. Ich hoffe, dass ich meine Karriere in Rio auf dem Podium beenden kann.", sagt die Handbikerin zu der französischen Zeitung "L’Avenir".

Vervoort leidet an einer unheilbaren Krankheit, ihre Beine sind gelähmt und bereiten ihr immer größere Schmerzen. Golf, Basketball, Surfen und Triathlon hat die Leistungssportlerin früher betrieben. Jetzt kann sie diese Behindertensportarten nicht mehr ausführen. Eine Freundin der Sportlerin in der Zeitung „Le Parisien“: "Ich hoffe, dass sie bis Rio durchhält, weil ich sehe, dass ihre körperlichen Fähigkeiten abbauen."

Sterbehilfe nach Rio?

Der Sport war lange ein Grund um weiter zu leben. Jetzt denkt die 37-Jährige über Sterbehilfe nach: "Wir werden sehen, was das Leben danach für mich bereithält und ich werde versuchen, die schönen Momente so gut es geht zu genießen. Ich denke inzwischen sehr intensiv über aktive Sterbehilfe nach", zitiert sie die "L'avenir".

Sterbehilfe ist in Belgien erlaubt, wenn der Patient wegen einer körperlichen oder psychischen Krankheit nicht mehr leben möchte und ihm drei Ärzte die Zustimmung geben. Laut der „Le Parisien“ hat Vervoort bereits alle Papiere unterschrieben und sich um die Beerdigung gekümmert. Ihre Liebsten sollen mit Champagner auf sie anstoßen.

Die Handbikerin gewann bei den Paralympics in London Gold und Silber. Sie stellte in ihrer Karriere insgesamt vier Weltrekorde auf.

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