Anna Fenninger

Ski-Beauty feiert WM-Titel

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Unsere Golden Girls stehlen in Garmisch allen die Show.

Der Zielraum im Gudiberg, gestern, 15.05 Uhr. Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer, eigentlich angereist, um Maria Riesch die Daumen zu drücken, lässt es sich nicht nehmen, unserer Gold-Anna bei der "Flower Ceremony" die Blumen zu überreichen.

So jubelt Anna Fenninger über Gold

Beckenbauer busselt unsere Gold-Anna ab
Bussi links, Bussi rechts, noch mal Bussi links. Beckenbauer: "Als halber Österreicher freue ich mich besonders!" Fenninger ist überwältigt: "Das war echt cool!" 45 Minuten später bei der Pressekonferenz ist Anna ganz cool und meint über das Trara um Maria Riesch und Lindsey Vonn: "Die ständigen Fragen über die anderen kotzen mich an. Hier geht es nur um mich, alles andere ist mir egal." Nach 2 Damen-WM-Bewerben halten die vermeintlichen Superstars 0 Gold-, 0 Silber- und eine Bronze-Medaille (Riesch in der Abfahrt). Fenninger (21) und Abfahrts-Weltmeisterin Elisabeth Görgl (29) haben hingegen das Gold-Maximum herausgeholt.

Vor WM fuhren Fenninger, Görgl Siegen hinterher
Dabei hatte es nach dem bisherigen Saisonverlauf wirklich nicht danach ausgesehen: Fenninger hat 2010

11 bisher zwei dritte Plätze eingefahren, Görgl war in der Val d’Isère-Kombi Zweite und in der Lake-Louise-Abfahrt bzw. beim Parallel-Event in München Dritte. Mit fünf vierten Plätzen deutete sie ihr Potenzial zumindest an. Zum Vergleich: Vonn und Riesch standen insgesamt zehnmal ganz oben.

Das Erfolgsgeheimnis unserer Damen: Sie genossen ihre Außenseiterrolle. Sogar innerhalb der ÖSV-Mannschaft hatte sich im WM-Vorfeld alles um die zuletzt so erfolgreichen Herren Reichelt und Schörghofer bzw. die Superstars Raich und Walchhofer gedreht. ÖSV-Damenchef Herbert Mandl (49) war der Trubel um die Herren immer egal: Er hat sich auch durch zwischenzeitliche Speed-Krisen nicht aus der Bahn werfen lassen und sich immer vor seine Girls gestellt. Jetzt stehen sie im Rampenlicht. Mit ihrer Form und dem technischen Können auf den schwierigen WM-Pisten sind Görgl, Fenninger und auch die nach ihrem Sturz wieder fitte Andrea Fischbacher auch in der Abfahrt morgen für Gold gut. Und die vermeintlich Beste ist zum Schluss dran: Marlies Schild, unsere Gold-Bank im Slalom.

"Miss Anna" krönt sich zur Weltmeisterin
Wer ist die hübsche Brünette mit den blau-grauen Augen, die sich gestern mit der Goldmedaille in der Super-Kombination bei der WM in Garmisch in die Herzen der Skifans fuhr?

Als Anna Fenninger im zarten Alter von 16 Jahren in der Saison 2005/06 erstmals die Europacupgesamtwertung gewann, wurde sie als die neue Annemarie Moser-Pröll gefeiert. Eine Erwartungshaltung, an der die 1,65 Meter große Modellathletin beinahe zerbrochen wäre. Doch die gelernte Hotelfachfrau gab nie auf, kämpfte immer weiter.

Wie Klammer und Götschl
Der Durchbruch gelang der begeisterten Motocrosserin und Wakeboarderin in dieser Saison. Mit dritten Plätzen in der Weltcup-Abfahrt von Zauchensee und dem Super-G von Cortina bewies Anna, dass sie auch im Weltcup bestehen kann. "Ich glaube, dass es nicht mehr lange bis zu meinem ersten Sieg dauern wird", orakelte sie damals. Und sie sollte recht behalten. Genau wie die beiden ÖSTERREICH-Experten Renate Götschl und Franz Klammer krönte sich Fenninger im Alter von 21 Jahren zur Kombi-Weltmeisterin. Beste Voraussetzungen also für eine absolute Traumkarriere.

Vergeben
Schlechte Nachrichten gibt es allerdings für jene jungen Herren, die das Herz unserer frischgebackenen "Miss WM" erobern wollen. Anna ist liiert. "Ich bin sehr glücklich, aber ich möchte mein Privatleben möglichst im Hintergrund halten", so die Salzburgerin. Seit eineinhalb Jahren ist sie mit Snowboard-Weltcupfahrer Manuel Veith (25) zusammen.

Annas beste Freundin ist die Schweizer Ski-Renn-Läuferin Lara Gut. Mit ihr war Fenninger sogar schon auf gemeinsamem Urlaub in der Türkei.

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