Ermittlungen

4,64 ÖOC-Millionen sind unfauffindbar

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Am Donnerstag präsentierte Karl Stoss den Bericht der Prüf-Kommission.

In kriminalistischer Kleinarbeit hat die Wirtschaftsprüfungs-Kanzlei Deloitte alles penibel aufgearbeitet und den Prüfbericht an Stoss übergeben. Der zeigte sich entsetzt: „Ich bin wirklich erschüttert und wütend auf das, was ich da feststellen musste.“ Details aus der Prüfung der Jahre 2003 bis 2009:

  • 5.483.570,38 Euro wurden auf einem Sparbuch geparkt; 3.243.560,44 Euro gingen auf einen geheimes Verrechnungskonto. Zeichnungsberechtigt: der im Februar 2009 als ÖOC-Generalsekretär zurückgetretene Heinz Jungwirth und Ex-Assistentin Manuela K. – für beide gilt die Unschuldsvermutung. Laut Stoss sind 4,64 Mio. Euro „nicht mehr nachvollziehbar“.
  • ÖOC-Zahlungen für einen Rasentraktor, Autos, Feintuning für einen Porsche, Fußbodenheizung, Reitlehrer-Gagen oder Flüge für Familienmitglieder auf – mutmassliche private Bereicherungen.

Stoss übergab den Abschlussbericht an die Staatsanwaltschaft („Das muss durch ordentliche Gerichte geklärt werden.“) und stellte klar: „Im Falle einer Anklage wird sich das ÖOC als Privatkläger an das Verfahren an hängen.“ Sportminister Norbert Darabos wiederum kündigte an, dass sich das Sportministerium nicht ordnungsgemäß verwendete Förderungen vom ÖOC (z. B. 53.000 Euro Karenz-Gage für Jungwirth nach dessen Rücktritt vom ÖOC) zurückholen will.

Sportdirektor Boger tritt zurück. Personelle Konsequenzen auf noch immer beim ÖOC beschäftigte Mitarbeiter wollte Stoss „nicht ausschließen“.

Unabhängig davon ließ Sportdirektor und Interims-Generalsekretär Mathias Bogner sein Dienstverhältnis gestern einvernehmlich auflösen. Am 1. Juni legt der neue Generalsekretär Peter Mennel los.

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