Spanischer Kletter-Spezialist triumphiert in Madrid.
Außenseiter haben die ersten zwei Plätze der Spanien-Radrundfahrt erobert. Der Spanier Juan Jose Cobo entschied die Vuelta vor dem Briten Christopher Froome für sich nach der Schlussetappe am Sonntag nach Madrid hatte der Profi des Teams Geox nur 13 Sekunden Vorsprung. Dritter wurde Froomes Sky-Teamkollege Bradley Wiggins, der schon Vierter der Tour de France war. Auf der Schlussetappe kam der Slowake Peter Sagan schon zu seinem dritten Tagessieg.
Cobo, dessen bestes Ergebnis in einer großen Rundfahrt bisher ein zehnter Gesamtrang in der Vuelta 2009 gewesen war, setzte sich als stärkster Kletterer des enorm schwierigen Rennens durch. Mit Cobo freute sich auch einer von dessen Helfern, der Vorarlberger Matthias Brändle. Den Grundstein legte Cobo am vorletzten Wochenende der Vuelta mit seinem 2. Platz bei der Bergankunft bei den Seen von Somiedo und tags darauf mit seinem Triumph auf Angliru, dem steilsten Anstieg.
In der Folge bissen sich Froome und Wiggins am Spanier und seinem Team die Zähne aus. "Ich bin überglücklich, dass es so aufgegangen ist", sagte Cobo. "Hätte mir aber jemand vor drei Wochen gesagt, ich werde die Vuelta gewinnen, ich hätte ihn für verrückt erklärt."
13 Sekunden oder umgerechnet auf die Durchschnittsgeschwindigkeit 143 Meter entschieden nach 3.350 Kilometern zugunsten des 30-jährigen Cobo, der im Vorjahr an einer Depression gelitten hatte und vor drei Monaten das Rad schon in die Ecke stellen wollte. Er sammelte 52 Sekunden an Zeitgutschriften, Froome hingegen nur 20.
Beide hatten die Vuelta als Helfer in Angriff genommen, Cobo für den zweifachen Sieger Denis Mentschow (RUS) und Carlos Sastre (ESP), Froome für Wiggins. Die als Favoriten gestarteten Vincenzo Nibali (Vorjahrssieger/ITA), Joaquim Rodriguez (ESP) und Mentschow waren ohne Chance.
Rohregger stark
Stark fuhr der Tiroler Thomas Rohregger, der mit seinem Team Leopard-Trek das Zeitfahren gewann. Der frühere Gewinner der Österreich-Rundfahrt unterstützte die Topfahrer Jakob Fuglsang und Maxime Montfort und hatte als drittbester Fahrer seines Rennstalls auch am zweiten Platz in der Teamwertung, rund zehn Minuten hinter Geox, Anteil.