Freiwasser-Schwimmerin Charlos kollabierte bei 10-km-Bewerb.
Der Auftakt der Schwimm-EM in Berlin ist von einem dramatischen Zwischenfall überschattet worden. Beim Freiwasser-Rennen der Frauen über zehn Kilometer wurde die Polin Natalie Charlos am Mittwoch im Zielbereich völlig entkräftet aus dem Wasser gezogen. Am Steg wurde die bewusstlose Charlos erstbehandelt und in einen Krankenwagen gebracht.
Rettungsheli musste ausrücken
Nach lauten Rufen der Betreuer und von einigen Beobachterplätzen am Streckenrand sprang ein Rettungsschwimmer erst nach einiger Verzögerung ins Wasser und kümmerte sich um die Sportlerin. Als die Hymne für Europameisterin Sharon van Rouwendaal erklang, stand der Rettungswagen immer noch an der Regattastrecke in Berlin-Grünau. Ein zweiter Krankenwagen fuhr vor, dazu landete der Rettungshubschrauber. Nach Auskunft des deutschen Mannschaftsarztes Alexander Beck geht es der 21-Jährigen den Umständen entsprechend gut. Sie sei bei Bewusstsein, einer Genesung stehe nichts im Wege.
Deutscher Trainer forderte vergeblich Hilfe an
Der deutsche Bundestrainer Stefan Lurz schrie am Streckenrand "wie am Spieß", um das Rettungsboot auf das Schicksal der Polin aufmerksam zu machen. Lurz kritisierte die Rettungskräfte: "So ein Dreck von der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Anm.). Erst die Sonnenbrille abnehmen und dann erst ins Wasser."