Wimbledon

Kerber fordert im Damen-Finale Williams

Teilen

Deutsche verhinderte den "Sister Act" - und erinnert an Australian Open.

Angelique Kerber (4) hat beim Tennis-Grand-Slam-Turnier in Wimbledon einen finalen "Sister Act" verhindert und spielt am Samstag um ihren zweiten Major-Titel überhaupt sowie heuer.

Die Australian-Open-Siegerin gewann ihr Halbfinale gegen die US-Amerikanerin Venus Williams (8) 6:4,6:4. Davor hatte sich Serena Williams (1) gegen die Russin Jelena Wesnina mit 6:2,6:0 durchgesetzt.

Damit ist eben wie in Melbourne Ende Jänner Kerber Serena Williams' letzte Hürde auf ihrem Weg zum 22. Grand-Slam-Einzeltitel und damit zur Einstellung der Profi-Rekordmarke der Deutschen Steffi Graf. Vor einem Jahr hatte die Weltranglisten-Erste in Wimbledon ihren 21. Major-Titel geholt, am nächsten Schritt ist sie aber im Halbfinale der US Open sowie bei den Australian Open und French Open jeweils im Endspiel gescheitert.

Kerber "mit viel Selbstvertrauen"

Graf hatte 1996 ihren siebenten bzw. den bisher letzten deutschen Wimbledon-Sieg im Damen-Einzel geholt. Kerber hat sich den Finaleinzug mit einer starken Leistung gegen Venus verdient und verhinderte den fünften "Sister Act" um einen Wimbledon-Titel. Die 36-Jährige war die älteste Wimbledon-Halbfinalistin seit Martina Navratilova 1994. Nach 72 Minuten verwertete Kerber ihren ersten Matchball mit einem grandiosen Vorhand-Passierball, kniete auf dem Rasen nieder und warf Kusshändchen ins Publikum.

"Es ist unglaublich, Venus im Halbfinale zu schlagen. Venus ist ein Champion und hat hier schon so oft gewonnen", sagte die 28-Jährige aus Kiel freudestrahlend. Sie ist zuversichtlich, am Samstag erneut gegen die Favoritin siegreich zu bleiben. "Ich werde mit viel Selbstvertrauen da rausgehen. Ich werde es machen wie in Australien und ihr zeigen, dass ich hier bin, um das Match zu gewinnen." Kerber hat im Gegensatz zu Williams im Turnierverlauf noch keinen Satz verloren.

Williams sinnt nach Revanche

Serena Williams hatte gegen die Erstrunden-Bezwingerin der Vorarlbergerin Tamira Paszek keine Mühe und geht nun daran, auch in der Zahl der Wimbledon-Einzeltitel mit Graf gleichzuziehen. In 28 Minuten sicherte sich die 34-Jährige den ersten Satz. Der zweite Abschnitt verlief noch einseitiger. Mit einem erfolgreichen Netzangriff machte die Favoritin den Finaleinzug nach nur 48 Minuten perfekt.

"Jetzt habe ich zweimal im Finale verloren, nun möchte ich wenigstens noch einen Titel", stellte sie danach klar. In Australien hatte ihre Niederlage gegen Kerber als große Überraschung gegolten. "Sie spielte großartig und ohne Angst", erinnerte sich Williams. "Das muss ich diesmal auch tun." Sie habe damals nicht gut gespielt, und es gebe viele Dinge, die sie besser machen könne und auch besser machen müsse, fügte sie an.

Österreicher siegen und verlieren

Aus österreichischer Sicht gab es im Mixed Sieg und Niederlage. Der Steirer Oliver Marach zog an der Seite der Lettin Jelena Ostapenko durch einen 6:4,7:6(5)-Sieg gegen die Tschechen Radek Stepanek/Lucie Safarova in das für Freitag angesetzte Viertelfinale ein.

In dem unterlag der Wiener Alexander Peya mit der Slowenin Andreja Klepac gegen Anna-Lena Grönefeld/Robert Farah (GER/COL) 7:6(2),3:6,3:6. Im Damen-Doppel schieden die Titelverteidigerinnen Martina Hingis/Sania Mirza (SUI/IND) im Viertelfinale aus.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.