Gegen Amerikaner Sam Querrey

Sensation in Wimbledon: Djokovic out

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Titelverteidiger Novak Djokovic scheidet völlig überraschend beim Turnier in Wimbledon aus.

Wimbledon hat seine erste große Überraschung. Just der Weltranglisten-41. Sam Querrey wurde für den absoluten Topfavoriten Novak Djokovic am Samstag zum Stolperstein, das 6:7(6),1:6,6:3,6:7(5) beendete schon in der dritten Runde eine 30-Siege-Serie des Serben bei Tennis-Grand-Slam-Turnieren. Wimbledons Nummer 2, Andy Murray, setzte sich hingegen mit 6:3,7:5,6:2 gegen John Millman (AUS) durch.

Djokovic hatte seit den French Open 2015 und seiner Finalniederlage gegen Stan Wawrinka 30 Grand-Slam-Matches hintereinander gewonnen. Am Freitag und am Samstag stand er aber ziemlich neben den Schuhen. Am Freitagabend war er bei einem 0:2-Satzrückstand noch vom Regen gerettet worden. Am Samstag musste die Partie erneut dreimal wegen des Wetters unterbrochen werden, das letzte Mal im vierten Satz beim Stand von 6:5 für Querrey.

Djokovic hielt danach seinen Aufschlag und ging im Tiebreak 2:0 und 3:1 in Führung. Er fand aber nie zur Konstanz auf höchstem Niveau, die ihn sonst auszeichnet. Querrey, ein 1,98 m großer Amerikaner mit starkem Aufschlag, musste nicht einmal brillant spielen, um nach knapp drei Stunden den größten Erfolg seiner Karriere zu feiern.

Niederlage hat historische Dimensionen

Djokovics Niederlage hat durchaus historische Dimensionen. Letztmals war der Serbe bei den French Open 2009 bei einem Grand-Slam-Turnier dermaßen früh gescheitert (gegen Philipp Kohlschreiber), seither erreichte er in 28 Turnieren immer mindestens das Viertelfinale. Erst vor einem Monat holte er in Paris die einzige große Trophäe, die in seiner Sammlung noch fehlte, und brachte sich in eine glänzende Position, um als erst zweiter Profispieler nach Rod Laver alle vier Grand-Slam-Events im selben Jahr zu gewinnen.

Djokovic mit komischen Aussagen

Djokovic gab sich nach der Niederlage als fairer Verlierer, äußerte sich aber auch reichlich kryptisch. Auf die Frage, ob er "100 Prozent gesund" gewesen sei, antwortete er: "Nicht wirklich. Aber das ist nicht der Ort, um darüber zu sprechen." Sein Gegner habe auf einem sehr hohen Level gespielt und sich den Sieg verdient. Die vielen Regenunterbrüche auf Court 1 wollte er nicht für die Niederlage verantwortlich machen. "Das ist ja für beide gleich. Ich spürte einfach den Ball nicht gut." Klar sei aber auch, dass er lieber auf dem mit einem Dach ausgestatteten Centre Court spiele.

Das Aus von Djokovic eröffnet nun in der oberen Tableauhälfte viele neue Perspektiven, zum Beispiel für Roger Federer, der im Halbfinale auf die Nummer eins der Welt getroffen wäre. Der Schweizer bekommt es in seinem Achtelfinale nun mit dem formstarken Amerikaner Steve Johnson (ATP 29). Der Sieger des Rasenturniers vergangene Woche in Nottingham, der noch nie gegen Federer gespielt hat, setzte sich am Samstag in vier Sätzen gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow (ATP 37) durch.

Auch bei den Damen war für eine ehemalige Wimbledon-Gewinnerin früh Endstation. Die Tschechien Petra Kvitova, die 2011 und 2014 am "heiligen Rasen" triumphiert hatte, musste sich in der zweiten Runde der ungesetzten Russin Jekaterina Makarowa mit 5:7,6:7 (5) geschlagen geben.

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