Wenn am Sonntag der Startschuss fällt, dann werden über 13.000 Läufer beim zweitgrößten Marathon in Österreich in Linz ins Rennen gehen. Für einige österreichische Athleten geht es schon eine Woche vor dem Vienna City Marathon um das Limit für die Europameisterschaften in Barcelona vom 27. Juli bis 1. August. Ziel des ÖLV ist es, bei den Herren auch ein Team nach Spanien entsenden zu können.
Aus internationaler Sicht soll der Kenianer Jason Mbote für das Glanzlicht sorgen. Der frühere Pacemaker des Weltrekordlers Haile Gebrselassie kommt mit seinem persönlichen Rekord von 2:07:37 aus dem Jahr 2008, als er Zweiter in Seoul geworden war, nach Linz. Er liegt mit seiner Bestzeit damit auch nur vier Sekunden über der Linz- und Österreich-Bestmarke von 2:07:33 von Alexander Kusin (UKR) vom 15. April 2007.
Aus österreichischer Sicht peilen Christian Pflügl und Florian Prüller das EM-Limit an, Markus Hohenwarter ist wegen eines Ermüdungsbruchs nicht am Start. Die Einzel-Limitzeit bei den Herren beträgt 2:16, die von Günther Weidlinger, der in Wien antritt, bereits mit dem Rekord von 2:10:47 unterboten wurde.
Bei den Damen ist Eva Maria Gradwohl am Start (EM-Damen-Limit: 2:37 Stunden). Veranstalter Ewald Tröbinger wünscht sich von ihr den Österreich-Rekord zurück, den Andrea Mayr in Wien mit 2:30:43 markiert hatte. Gradwohl hatte im November in Florenz eine Zeit von 2:35:41 Stunden erreicht, doch das EM-Limit wurde ihr vom ÖLV dann abgesprochen, weil der Kurs in Florenz mehr Gefälle als erlaubt aufweist.
"Natürlich wäre es mir lieber, wenn ich in Linz nicht mehr auf das Limit losgehen müsste", sagte Gradwohl, die sich wegen der fünf Höhenmeter auf 42,195 km gemobbt fühlt. Der Grund: Die 36-jährige Steirerin ist mit "enfant terrible" Walter Mayer liiert. Gradwohl flog auch aus dem EM-Kader und erhält keine Fördergelder mehr.
Die Veranstalter hoffen auf 15.000 Teilnehmer, über 13.000 haben auf jeden Fall schon genannt. Allerdings sind die Wetteraussichten für Sonntag wenig erfreulich, Schneeregen soll sich einstellen, also sind auch dementsprechend kühle Temperaturen zu erwarten. Nach Linz sind Wien (18. April) und Salzburg (16. Mai/Limitschluss) die weiteren Möglichkeiten, sich für Barcelona zu qualifizieren.