Sonntag Nacht (MEZ) steigt mit der NFL-Superbowl das größte Einzel-Sportereignis der Welt. Steelers peilen 6. Titel an.
Das Spiel der Spiele kennt 2009 einen klaren Favoriten. Die Pittsburgh Steelers könnten mit einem Triumph in Super Bowl XLIII Geschichte schreiben. Als erstes NFL-Team würden sich die Steelers die Trophäe zum sechsten Mal holen, wären damit alleiniger Rekordchampion. In den Weg stellt sich am Sonntag (Nacht auf Montag, 00:20 Uhr/live ORF1) in Tampa in Florida mit den Arizona Cardinals ein vermeintlicher Außenseiter.
Starke Defense
Die Buchmacher sehen Pittsburgh mit einer
Sieg-Quote von 1:1,4 voran - nicht zu Unrecht. Im bisherigen Saisonverlauf
hatte der Meister der American Football Conference (AFC) vor allem über
seine starke Defense dominiert. Diese hat in Pittsburgh Tradition. In den
70er-Jahren hatte der sogenannte "Steel Curtain" dem Team vier
Meisterschaften beschert. Die fünfte folgte im Jahr 2006 mit einem
21:10-Finalsieg gegen die Seattle Seahawks.
Premiere für Arizona
Die Cardinals dagegen stehen erstmals
in ihrer Geschichte in der Super Bowl, haben im Verlauf der bisherigen
Play-offs allerdings bereits dreimal überrascht. Die Atlanta Falcons
(30:24), die Carolina Panthers (33:13) und die Philadelphia Eagles (32:25)
stehen auf der Abschlussliste von Star-Quarterback Kurt Warner. Der
37-Jährige hatte bereits im Jahr 2000 mit den St. Louis Rams einen der
begehrten Super-Bowl-Ringe gewonnen.
Warners wichtigste Anspielstation ist Larry Fitzgerald, der in den bisherigen Play-offs 419 Yards Raumgewinn erzielt hat - mehr als jeder andere NFL-Receiver zuvor. "Ich habe Vertrauen in mein Team. Wir können es schaffen - auch gegen diese Jungs aus Pittsburgh", betonte Warner, dem mit Ben Roethlisberger ebenfalls ein Spielmacher mit Endspiel-Erfahrung gegenübersteht. 2006 hatte "Big Ben" den Titel als jüngster Quarterback der Geschichte geholt.
Roethlisberger will cool bleiben
"Damals haben meine Nerven
verrückt gespielt - das ganze Spiel. Das wird mir nicht noch einmal
passieren", versprach Roethlisberger, der im selben Jahr nach
siebenstündiger Notoperation einen schweren Motorrad-Unfall überlebt hatte.
Seither sei er reifer geworden, meinte der 26-Jährige. Roethlisbergers
Top-Receiver Hines Ward laboriert zwar an einer Knieverletzung, der
wertvollste Spieler (MVP) von Super Bowl XL sollte aber spielen können.
Der Star in Pittsburgh ist aber ohnehin die Defense um Troy Polamalu, den vielleicht besten Verteidiger der NFL. Auch im Halbfinale gegen die Baltimore Ravens (23:14) hatte der spektakuläre Safety den entscheidenden Pass abgefangen. Die Steelers führen fast alle maßgebenden Defensiv-Statistiken der Liga an. Mitverantwortlich dafür ist auch Cheftrainer Mike Tomlin, dem in Pittsburgh 2007 ausgerechnet der Vorzug gegenüber Ken Whisenhunt, dem Coach der Arizona Cardinals, gegeben worden war.
Gigantisches Event
Die USA stehen am Sonntag still. 97,5
Millionen TV-Zuschauer hatten im Vorjahr alleine in den Staaten den Sieg der
New York Giants gegen die New England Patriots miterlebt. Dementsprechend
scheint nicht einmal die Finanzkrise die Werbepreise bremsen zu können. Rund
drei Millionen Dollar (2,31 Mio. Euro) kostet ein 30-sekündiger Spot. Das
Vorprogramm auf NBC dauert mehr als drei Stunden, ein Interview mit Barack
Obama inklusive. Der US-Präsident setzte konventionell - auf die Pittsburgh
Steelers.