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Sagan sprintet zu Straßen-WM-Titel

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Österreicher Haller nach aktiver Fahrt nur zwölf Sekunden zurück 26.

Der 25-jährige Peter Sagan hat in Richmond/Virginia als erster Slowake den WM-Titel auf der Straße geholt. Der Sprinter setzte sich 2,8 km vor dem Ziel von seinen Fluchtgefährten ab und rettete drei Sekunden Vorsprung ins Ziel. Auf den Plätzen landeten Michael Matthews (AUS) und der Litauer Ramunas Navardauskas. Der Österreicher Marco Haller fuhr sehr aktiv. Er wurde zwölf Sekunden zurück 26.

Wie im Vorjahr gewann mit Sagan erneut ein Osteuropäer. Der Slowake setzte sich auf der letzten Runde im zweitletzten der drei Aufstiege, die sich auf den letzten vier Kilometern verteilten, alleine ab. Sagan hatte bereits als ganz junger Fahrer Siege in Serie eingefahren. In dieser Saison reichte es für ihn aber oft nur zu Platz zwei - insgesamt 15-mal und gleich fünfmal bei der Tour de France. Doch in Richmond stand ihm nun keiner mehr vor der Sonne, er wurde zum ersten slowakischen Straßen-Weltmeister.

Erst zum Ende der zweitletzten der insgesamt 15 Runden zu je 16,2 km war der erste vielversprechende Vorstoß erfolgt. Eine siebenköpfige Spitzengruppe mit dem polnischen Titelverteidiger Michal Kwiatkowski und dem Belgier Tom Boonen, dem Weltmeister von 2005, setzte sich erfolgreich ab. Mehr als eine halbe Minute Vorsprung holte das Septett aber nicht heraus, weshalb es in der letzten Runde nochmals zum Zusammenschluss kam.

Die Entscheidung musste demnach auf den letzten vier Kilometern des Parcours fallen, in den drei kurzen Aufstiegen, die teils durch Kopfsteinpflaster durchzogen waren. Auf diesem Terrain erwies sich schließlich Sagan als der klar Stärkste. "Ich habe die letzten drei Wochen viel geopfert. Es ist unglaublich für mich", sagte Sagan im Sieger-Interview, wobei er auch für die Unterstützung seiner Teamkollegen dankte.

Haller war schon abgerissen, tankte sich aber noch einmal an die Spitze heran und fuhr in der letzten Runde zeitweise sogar ganz an der Spitze mit. Nach der Aufholjagd hatte er aber keine Reserven mehr, um den angestrebten Top-Ten-Platz zu sprinten. In diesem Kreis waren schließlich etliche bekannte Namen zu finden. Der norwegische Co-Favorit Alexander Kristoff wurde vor dem Spanier Alejandro Valverde Vierte, Kwiatkowski belegte vor dem Portugiesen Rui Costa und dem Belgier Philippe Gilbert Rang acht.

Zum Abschluss der zweiten Weltmeisterschaft auf amerikanischem Boden war der befürchtete Regen ausgeblieben, was die Strecke aufgrund der Kanaldeckel in den Kurven und den Kopfsteinpflaster-Passagen unberechenbar gemacht hätte. So herrschte am Straßenrand vor mehreren hunderttausend Zuschauern Volksfest-Stimmung.
 

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