Rot-Weiß-Rot bei 24:32 mit enttäuschender Vorstellung.
Österreichs Männer-Nationalteam hat das zweite Spiel bei der Handball-WM in Dänemark und Deutschland verloren. Ausgerechnet Außenseiter Chile erwies sich am Samstag zu stark und setzte sich in Herning klar mit 32:24 (14:15) durch. Wenngleich noch weitere drei Spiele anstehen, haben sich damit naturgemäß auch die Aufstiegschancen verschlechtert.
Rot-Weiß-Rot pausiert am Sonntag, ehe der "skandinavische Block" mit den Partien gegen die klaren Favoriten Norwegen (Montag) und Dänemark (Dienstag) ansteht. Am Donnerstag kommt es dann zum abschließenden Duell mit Afrikameister Tunesien, das gewonnen werden muss, um eine Chance auf das Weiterkommen zu haben.
Chile hatte die 16:39-Abfuhr durch Dänemark zum Auftakt sichtlich gut weggesteckt. Der Panamerika-Dritte beschäftigte Österreichs zu passive Abwehr mit dynamischen, variablen Aktionen und kam in seinen meisten Angriffen auch zu Toren - vor allem Aufbauspieler Emil Feuchtmann, einst bei Westwien aktiv, war in der Anfangsphase mit vier Toren zur Stelle. Österreich hingegen agierte im Angriff fehlerhaft und musste sich vor allem auf Einzelaktionen von Nikola Bilyk oder Flügel Robert Weber verlassen. So blieb etwa auch eine zweiminütige Überzahl ohne Erfolg.
Südamerikaner fast gesamtes Spiel in Führung
Nach einer Viertelstunde hatte sich Chile auf drei Tore abgesetzt (4:7) und die Partie bis zum 14:11 (25.) einigermaßen im Griff. Dann brachte aber ein Personalwechsel die Wende. Tormann-Oldie Nikola Marinovic kam für den glücklosen Kristian Pilipovic, im Aufbau erhielten Dominik Schmid und Boris Zivkovic ihre Chance. Letzterer leitete einen 4:0-Lauf und die Wende ein, die folgende Überzahl konnte man mit zwei Toren in den leeren Kasten und einem weiteren Treffer ideal nützen.
Anstelle nach Seitenwechsel nahtlos fortzusetzen, lag Österreich trotz 16:14-Führung schnell wieder mit drei Toren 16:19 in Rückstand. Dabei ließ man nicht nur eine einminütige doppelte Unterzahl "liegen", sondern handelte sich mit einem falschen Wechsel auch eine umstrittene Zweiminutenstrafe ein. Chile nützte diese Phase, um sich bis zur 43. Minute sogar bis auf 23:18 abzusetzen. Die Südamerikaner hatten sich in einen Rausch gespielt, Österreich hingegen machte bei seinen Angriffsaktionen, u.a. scheiterte der sonst so sichere Robert Weber zweimal an Chiles Tormann.
Mit dem 19:23 durch Janko Bozovic (45.) bzw. dem 20:24 (47.) durch Weber keimte noch einmal Hoffnung auf. Doch auch da blieb die Wirkung aus. Offensiv zeigte die ÖHB-Auswahl eine erschreckend schwache Vorstellung mit einer Mischung aus technischen Fehlern und schwachen Würfen, hinten kassierte man weiter zu viele Gegentreffer. Beim Stand von 20:26 (49.) war die Partie eigentlich gelaufen.