ATP-Finale

Dominic Thiem will starke Saison vergolden

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In London bekommt es der 24-Jährige eventuell auch mit dem deutschen Shootingstar Alex Zverev zu tun.

Auch wenn die Formkurve von Dominic Thiem im Herbst nach unten zeigte, winkt dem Österreicher bei den ATP-Finals ein großer Saisonabschluss. Abgesehen von den prestigeträchtigen Grand-Slam-Turnieren steht mit den ATP-Finals in London das wichtigste Tennisturnier des Jahres bevor. Dort treffen sich die acht besten Spieler der laufenden Saison auf Hartplatz und spielen um mehr als acht Millionen Dollar Preisgeld. Unter ihnen sind auch zwei junge Talente, die das Machtgefüge der „Big Four“ – Nadal, Federer, Djokovic und Murray – zum ersten Mal seit Jahren wieder aufbrechen könnten: Der 24-Jährige Österreicher Dominic Thiem steht nach einer furiosen Saison momentan auf dem vierten Platz der Weltrangliste – weit vor den verletzten Murray und Djokovic. Sein 20-jähriger deutscher Widersacher Alexander Zverev rangiert aktuell gar auf Platz drei im ATP-Ranking.

Thiem auf vorläufigem Karrierehöhepunkt

Das Vordringen von Dominic Thiem in die Weltspitze war dabei fast nur eine Frage der Zeit: Kontinuierlich spielte er sich zunächst durch Achtungserfolge, später auch durch Titel in Richtung der ganz Großen. Nach Thomas Muster und Jürgen Melzer ist er erst der dritte Österreicher, dem der Sprung in die Top Ten der ATP-Weltrangliste gelang. Mit insgesamt sechs Siegen auf der ATP-Tour innerhalb der letzten drei Jahre, dem zweimaligen Erreichen eines Grand-Slam-Halbfinals und dem Titel in Rio de Janeiro zeigt Thiems Weg weiter steil nach oben – auch wenn er besonders beim Heimturnier in Wien zuletzt enttäuschte. Dort war gegen den Franzosen Richard Gasquet bereits im Achtelfinale Schluss.

Mit einem besseren Abschneiden wäre womöglich sogar noch mehr drin gewesen als Platz vier der Weltrangliste. So sieht das auch sein Trainer Günter Bresnik: „Das ist viel mehr als ich mir zu Saisonbeginn erwartet hatte. […]. Auf der anderen Seite bin ich enttäuscht, weil auch Platz drei möglich gewesen wäre. Er hat einige Partien als besserer Spieler verloren. Aber dieser Platz ist ein Meilenstein für Österreichs Tennissport.“

In London geht es gegen Nadal

In London kann Thiem nun seine Platzierung bestätigen. In der Pete-Sampras-Gruppe ist der Niederösterreicher an zweiter Stelle hinter Rafael Nadal gesetzt. Die weiteren Kontrahenten bei Thiems zweiter ATP-Finals-Teilnahme lauten Grigor Dimitrow und David Goffin. Auf Alexander Zverev kann Thiem somit frühestens im Halbfinale treffen – es wäre bereits das sechste Duell der beiden Jungstars. Vier der bisherigen fünf Matches gewann Thiem, der Bilanz-Vergleich 2017 (Quelle: Interwetten) spricht allerdings für seinen deutschen Konkurrenten: Fünf Titel konnte Zverev allein dieses Jahr gewinnen und landete deshalb einen Platz vor Thiem in der Weltrangliste.

Zunächst muss sich der Rechtshänder mit dem gewaltigen Aufschlag jedoch ohnehin in der hochkarätig besetzten Gruppenphase behaupten. Zum Auftakt wartet am Montag der Bulgare Grigor Dimitrow, gegen den Thiem eine positive Bilanz aufweist. Als Highlight gilt aber vor allem das Duell gegen die Nummer eins der Welt Rafael Nadal. Gegen ihn gewann Thiem immerhin zwei der bisherigen sieben Duelle.

In der Boris-Becker-Gruppe treten neben Alex Zverev auch Rekordsieger Roger Federer, der den Wettbewerb schon sechs Mal gewinnen konnte, sowie der Kroate Marin Cilic und der US-Amerikaner Jack Sock an.

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