Bisher keine unumstößlichen Doping-Beweise gegen verdächtige Rad-Ikone.
"Momentan können wir nichts machen. Der Fall liegt auf Eis", betonte Denis Oswald, Vorsitzender der Disziplinarkommission des IOC, am Sonntag in Vancouver.
Die IOC-Exekutive hat den Fall noch nicht für abgeschlossen erklärt, aber nach ausgiebiger Akteneinsicht beziehen sich sämtliche Erkenntnisse in der Causa Ullrich erst auf einen Zeitraum nach 2000. Der ehemalige Radprofi der Teams Telekom und T- Mobile hatte bei den Sydney-Spielen Gold im Straßenrennen gewonnen.
Die Disziplinarkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) analysierte die Akten der Staatsanwaltschaft in Bonn und den Untersuchungsbericht der Universität Freiburg - und studierte zudem die wenigen freigegeben Unterlagen der "Operacion Puerto" des spanischen Doping-Arztes Eufemiano Fuentes.
Das IOC will in der Causa Ullrich noch nicht aufgeben und hofft auf weitere Informationen über Fuentes aus Spanien. So oder so bleibt der 36-Jährige im Visier der Fahnder. In der Schweiz läuft noch ein Verfahren gegen ihn, und der Prozess vor dem Hamburger Oberlandesgericht gegen den Molekularbiologen Werner Franke wegen angeblicher Falschaussage des Wissenschaftlers ist ebenfalls weiter anhängig.