Neuer Skandal?

Valverdes dunkles Doping-Geheimnis

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Es sollte heuer endlich eine saubere Tour de France sein. Doch nach dem Auftaktsieg von Alejandro Valverde droht wieder Doping-Ungemach.

„Es ist ein gutes Gefühl, das Gelbe Trikot als nächster Spanier nach Alberto Contador zu tragen, der leider nicht hier ist“, erklärte Alejandro Valverde (28) nach seinem Sieg bei der Auftaktetappe zur 95. Tour de France am Samstag in Brest.

Ausgeladen
Zur Erinnerung: Vorjahressieger Contador wurde mitsamt seinem Astana-Team wegen zahlreicher Doping-Skandale, in die das Team verwickelt war, von den Veranstaltern der Tour ausgeladen. Nicht aber Valverde. Dabei war aber auch er in der Vergangenheit unter massiven Dopingverdacht geraten.

Rückblende
Am 16. September 2006 war im Rahmen der groß angelegten Doping-Razzia Operación Puerto bekannt geworden, dass Valverde ebenfalls auf der Kundenliste von Doping-Arzt ­Eufemiano Fuentes stehe. Auf einem beschlagnahmten Dokument war das Kürzel „Valv. (Piti)“ aufgetaucht. Pikant: „Piti“ ist der Name von Valverdes deutscher Schäferhündin. In einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom Mai 2007 ist die Rede davon, dass Valverde ein mit EPO verunreinigter Blutbeutel zugeordnet werden konnte.

Doch im Gegensatz zu andere prominenten Rad-Assen, die mit Fuentes in Verbindung gebracht wurden – etwa Jan Ullrich und Ivan Basso – konnte Valverde seine Karriere unbeschadet fortsetzen. Hauptgrund dafür: Der spanische Radverband (RFEC) und sogar die spanische Regierung stehen voll hinter Rad-Star Valverde. So unterstützte ihn der RFEC auch 2007, als Valverde vom internationalen Radsportverband UCI und der Welt-Anti-Dopingagentur (WADA) bei der WM in Stuttgart zur unerwünschten Person erklärt wurde, bei einer Klage vor dem obersten Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne. Die Klage ging durch, Valverde wurde Vizeweltmeister.

Schweigen
Aber Valverde erfährt auch Unterstützung von den spanischen Medien. Keine der großen Sportzeitungen des Landes wie Marca oder As, thematisierten Valverdes Fuentes-Connection nach seinem Etappensieg in Brest. Einzig die andalusische Lokalzeitung El Almería berichtet darüber und, dass sich Valverde zu diesem Thema nicht äußern wolle.

2. Etappe
Auf der gestrigen zweiten Etappe von Auray an die Atlantikküste nach Saint-Brieuc, die der Norweger Thor Hushovd (Credit Agricole) gewann, verteidigte Valverde als Zwölfter sein Gelbes Trikot vor Kim Kirchen (LUX/Columbia). Gut möglich, dass sich Valverde als Tour-Führender schon bald zu seiner (Doping)-Vergangenheit äußern muss

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