Weltmeister Takahashi heizt Eiskunstlauf-Boom an

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Ein Jahr vor der WM in Tokio hat der Schlittschuh-Künstler Daisuke Takahashi die Eiskunstlauf-Euphorie mit dem ersten Titel in der Geschichte für Japan kräftig angeheizt. Die Disziplin, die in Europa und sogar in Russland in der Krise steckt, erlebt in Asien einen Boom. Der 24-jährige Champion von Turin ist neben Olympiasiegerin Kim Yu-Na aus Südkorea das Aushängeschild für die neue Trendsportart.

Die Sponsoren jubeln und die Einschaltquoten im Fernsehen sind so hoch, dass der Weltverband (ISU) am liebsten jeden Wettbewerb Richtung Fernost vergeben würde. In der nächsten Saison finden schon sieben internationale Events auf asiatischem Boden statt - darunter das Grand-Prix-Finale und natürlich die Junioren-WM, bei der bereits in diesem Jahr drei Titel an den neuen starken "Kufen-Kontinent" gingen.

"Mir sitzt die Konkurrenz schon im Nacken, ich fühle mich vom Junioren-Weltmeister Hanyu Yuzuru fast herausgefordert", sagte Takahashi nach einem flüssigen Programm zu italienischen "La Strada"- Klängen von Nino Rota. Wie in den Vorjahren hat sich der Trend zu Läufern durchgesetzt, die mit ihrer exzellenten Technik und ihrer ausgefeilten Choreographie mehr zu bieten haben als nur schwierige Sprünge.

Auch Takahashi versuchte sich am Vierfach-Flip, schaffte es aber nicht, ihn als erster Eiskunstläufer sauber zu landen. Mit seiner Vorstellung hätte er aber auch Olympiasieger Evan Lysacek (USA) und den Olympia-Zweiten Jewgeni Pluschenko aus St. Petersburg schlagen können, die beide die WM ausließen.

"Das Wertungssystem ist nicht gut für Vierfach-Springer, es gibt zu wenig Punkte", schimpfte einmal mehr Bronze-Gewinner Brian Joubert (FRA), der zwei Toeloops vierfach in die Luft schraubte, aber eine choreographisch schwache Leistung bot und sich hinter Takahashi und dem Kanadier Patrick Chan klassierte. Der Österreicher Viktor Pfeifer hatte den 20. Platz belegt.

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