Drama um Rocchigiani:

Box-Weltmeister von Smart überfahren

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54-jähriger Deutscher starb bei einem Autounfall in Italien.

Der frühere Boxweltmeister Graciano Rocchigiani ist in Italien bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Wie die mit dem Vorgang befasste Polizei Brandenburg am Dienstag bestätigte, wurde der 54-jährige Deutsche als Fußgänger von einem Auto überfahren. Die italienische Polizei hatte die Brandenburger Kollegen gebeten, die Angehörigen über den Tod zu informieren.

Nun werden immer mehr Details zum Todes-Drama rund um den Box-Weltmeister bekannt. Wie die "Bild" berichtet, soll der 54-Jährige kurz vor Mitternacht auf einer Straße in Belpasso auf Sizilien unterwegs gewesen sein. Dabei wurde er frontal von einem Smart erwischt. Die Wucht des Aufpralls sei demnach so enorm gewesen, dass die Windschutzscheibe des kleinen Wagens komplett durchschlagen war. Laut dem Bericht soll Rocchigiani sofort tot gewesen sein.

Warum er spät nachts auf dieser Straße ohne Gehweg unterwegs war, ist nicht klar. Anscheinend soll er zuvor auf einer Tankstelle gesichtet worden sein. Aufgrund seiner italienischen Freundin pendelt "Rocky" schon seit Jahren zwischen Berlin und Italien.

Legendäre Doppeldeckung

Rocchigiani bestritt von 1983 bis 2003 insgesamt 48 Profikämpfe, von denen er 41 (bei sechs Niederlagen und einem Unentschieden) gewann, 19 durch K.o. 1988 wurde der Linkshänder mit seiner legendären Doppeldeckung IBF-Weltmeister im Supermittelgewicht und wechselte nach drei erfolgreichen Titelverteidigungen ins Halbschwergewicht. In dieser höheren Gewichtsklasse wurde der in Duisburg geborene Sohn eines sardischen Eisenbiegers und einer Berlinerin 1991 Europameister, 1998 dann WBC-Weltmeister.

Zuletzt war Rocchigiani als Experte für den TV-Sender Sport1 und als Jury-Mitglied in der Sendung "Sport1 - The Next Rocky" tätig. Sein älterer Bruder Ralf (55) war von 1995 bis 1997 WBO-Weltmeister im Cruisergewicht.
 

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