Für österreichs besten Tennisspieler hat die Corona-Pause auch etwas Gutes.
Seit Mitte Februar, seit dem Viertelfinal-Out in Rio, hat Dominic Thiem kein ATP-Match bestritten. Die ersten Wochen nach seiner Rückkehr in die Heimat nützte er, um die Akkus aufzuladen. Thiem über den Corona-Shutdown: "Es ist auch für mich völlig überraschend gekommen. Aber es war auch eine interessante Zeit, und ich hab versucht, das Beste daraus zu machen."
Der Weltranglisten-Dritte ließ sich im Salzburger Red-Bull-Diagnostikzentrum durchchecken und begann unter der Anleitung von Fitness-Guru Mike Reinprecht, an körperlichen Defiziten zu arbeiten.
»Viel Krafttraining und mein Spiel verbessert«
Thiem: "Ich hab relativ viel Krafttraining gemacht, wobei ich die Zeit als Testphase nutzen konnte." Testphase? Dominic erklärt: "Unter der Saison darf man sich keine Experimente leisten. Weil wenn das nicht klappt, dann sind gleich drei, vier wichtige Turniere versaut. Jetzt gehen vielleicht ein paar Trainings in die Hose."
Aber nicht einmal das scheint der Fall zu sein, wie Thiem dieser Tage in der Südstadt unter Beweis stellt. Bei den von Alex Antonitsch, Thiem-Papa Wolfgang und Jürgen Melzer als Corona-Pausenfüller organisierten Generali Austrian Pro Series zeigte sich unser Tennis-Ass vom ersten Ballwechsel an überraschend matchfit. In drei Vorrunden und einem Platzierungs-Spiel gab er erst einen Satz ab. Trotzdem ist er selbstkritisch: "Es gibt viele Dinge, bei denen ich Verbesserungspotenzial hab, wo jetzt ewig lang Zeit ist, das zu beheben."
Fazit: Corona macht Thiem noch besser. Wie gut er wirklich drauf ist, kann er Mitte Juni bei der von Novak Djokovic ins Leben gerufenen AdriaTour beweisen.