Rekord-Finale

"Djoker" jubelt im Final-Thriller

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Novak Djokovic besiegt Roger Federer im Wimbledon-Finale 7:6, 1:6, 7:6, 4:6, 13:12. 

London. Es knisterte im 15.000 Zuschauer fassenden Center Court. Erst nach 4:57 Stunden war das Thriller-Endspiel, das größte Finale aller Zeiten, entschieden. Überwältigt sank der siegreiche Djokovic auf den „heiligen“ Rasen. Im 5. Satz hatten die Nerven gehalten. Der serbische Titelverteidiger sicherte sich seine 5. Wimbledon-Trophäe – 7:6 (7/5), 1:6, 7:6 (7/4), 4:6, 13:12 (7/3).
 

Djokovic behielt in 
3 Tiebreaks die Nerven

 
Was für ein episches Finale: Obwohl Federer zu Beginn besser im Spiel war, verlor er im Tiebreak des 1. Satzes 5:7.
Doch der 37-jährige Schweizer schlug im 2. Durchgang zurück, schoss den Serben 6:1 ab.
 
Enger gestaltete sich der 3. Satz. Im Tiebreak hatte Djokovic erneut das bessere Ende für sich – 7:4.
Je ein Break der beiden Superstars dann im 4. Durchgang. Federer servierte zum 6:4 aus. Es ging in den entscheidenden 5. Satz. Der wurde historisch.
 

Bei eigenem Service ver­gab Federer 2 Matchbälle

 
Der „Djoker“ zog mit einem Break zum 4:2 davon, kassierte aber das Re-Break zum 4:3 und das Break zum 7:8. Federer hatte bei eigenem Aufschlag sogar zwei Matchbälle. Beide wehrte Djokovic ab.
Der 32-jährige Serbe nahm dem Schweizer erneut den Aufschlag ab – 8:8. Es ging weiter bis zum bei 12:12 neu eingeführten alles entscheidenden Tiebreak. Das wurde wieder zur Angelegenheit von Djokovic. Nach knapp fünf Stunden hieß es: 1. Matchball für Djokovic. Der musste sogar wiederholt werden. Im 2. Versuch schlug Federer mit dem Rahmen ins Out – 3:7 aus der Sicht des Schweizers. Was für ein dramatisches Ende dieses epischen Final-Krimis!
 

48. Duell, 5. Wimbledon-Titel für Djokovic (32)

 
Im 48. Duell der Tennis-Legenden stellte der Weltranglisten-Erste auf 26:22 Siege. Für die erfolgreiche Titelverteidigung bzw. seinen 5. Wimbledon-Sieg kassierte der erfolgreiche Titelverteidiger 2,6 Mio. Euro. Djokovic hält bei 16 Grand-Slam-Titeln.
 
djokovic
© Daniel LEAL-OLIVAS / AFP
 

"Leider musste einer verlieren"

 
Nach dem epischen Finale fühlte sich Djokovic „komisch“. 
Federer gratulierte fair.
 
Erschöpft und aufgekratzt zugleich stemmte Djokovic den begehrtesten Tennis-Pokal in die Höhe. „Das war das aufregendste Finale mit dem größten Nervenkitzel, an dem ich teilgenommen habe“, so der 32-jährige Serbe. „Unglücklicherweise musste einer in diesem Spiel verlieren.“ Kein normales Spiel, und schon gar kein normales Finale. Djokovic: „Es war ein komisches Gefühl, hinten zu sein und dann aber zurückzukommen. Es war auch komisch, bei 12:12 im fünften Satz ein Tiebreak zu spielen.“
 
Federer, der die Chance vergab, mit fast 38 Jahren ältester Grand-Slam-Sieger zu werden, als fairer Verlierer: „Novak, gratuliere, Mann, das war verrückt. Ich hab alles gegeben. Natürlich brauch ich jetzt einige Zeit, mich zu erholen. Ich stehe noch, und das wünsche ich auch allen anderen 37-Jährigen, dass es ihnen noch so gut geht.“
 
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© Laurence Griffiths / POOL / AFP
 

4:57 Stunden: Längstes Wimbledon-Finale der Geschichte

 
Nach unglaublichen 4 Stunden, 57 Minuten und 22 Sekunden zwang Novak Djokovic Roger Federer in die Knie. Es war das längste Wimbledon-Finale aller Zeiten. 2008 sicherte sich Rafael Nadal nach 4:48 Stunden den Titel. Kurios: Der Gegner war ebenfalls Roger Federer.
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