Mit 6:2, 5:7, 6:4-Sieg zum 3. Paris-Titel

Swiatek triumphiert nach Krimi bei French Open gegen Muchova

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Iga Swiatek hat ihren Titel bei den French Open verteidigt. In einem packenden Finale setzte sich die Polin gegen die Tschechin Karolina Muchowa mit 6:2, 5:7, 6:4 durch. Damit sichert sich die Weltranglisten-Erste den dritten Coup in Paris.

Titelverteidigerin Iga Swiatek ist ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und hat die French Open in Paris am Samstag gewonnen. Im Finale hatte die polnische Nummer eins der Tenniswelt gegen die Außenseiterin Karolina Muchova aus Tschechien allerdings hart zu kämpfen. Nach souveränem 6:2 im ersten musste sie den zweiten Satz nach 3:0-Führung noch mit 5:7 abgeben, fing sich im entscheidenden Durchgang aber wieder und holte diesen nach insgesamt 2:46 Stunden mit 6:4.

Für die 22-jährige Swiatek war es nach Paris (auch 2020, 2022) und den US Open (2022) der bereits vierte Titel auf Grand-Slam-Ebene. Die 26-jährige Muchova, Nummer 43 der Welt, hatte schon mit dem Finaleinzug ihren bisher größten Erfolg gefeiert. Swiatek hatte allerdings viel mehr Mühe als bei ihren ersten beiden Finalsiegen im Stade Roland Garros: Im Vorjahr hieß es 6:1,6:3 gegen die Amerikanerin Cori Gauff, 2020 gewann die Polin mit 6:4,6:1 gegen Sofia Kenin aus den USA. Swiatek untermauerte erneut ihre aktuelle Ausnahmestellung: Nur Monica Seles und Naomi Osaka hatten bei den Frauen in der Profigeschichte des Tennis zuvor ihre ersten vier Grand-Slam-Finali jeweils gewonnen.

"Ich liebe es, hier zu sein. Das ist mein Lieblingsplatz auf der Tour", schwärmte Swiatek in ihrem Interview auf dem Platz. "Ich würde hier nicht ohne mein Team stehen. Vielen Dank euch - entschuldigt, dass ich so eine Nervensäge bin." Vor lauter Freude schüttelte sie den Coupe Suzanne-Lenglen so stark, dass der Deckel der Silbertrophäe herunterfiel. "Es sind so viele Menschen aus Polen gekommen - ich fühle wirklich die Liebe."

Swiatek nach drei Stunden Kampf erleichtert

Zuvor hatte sie auch die erbitterte Gegenwehr Muchovas zu spüren bekommen. "Ich hatte wirklich Probleme mit deinem variantenreichen Spiel. Ich hoffe, dass wir noch viele Finali gegeneinander spielen werden", sagte sie zu ihrer Kontrahentin. Diese wischte sich vor ihrer Rede die Tränen aus den Augen. "Das ist unglaublich, sehr emotional. Es waren wunderbare drei Wochen, es war so knapp. Ich hoffe, das ist erst der Anfang."

Rund drei Stunden zuvor hatte es nach Muchovas nervösem Beginn nach nur zehn Minuten bereits 3:0 für Swiatek geheißen. Doch langsam gewöhnte sich die Außenseiterin an die große Bühne. Muchova gewann an Sicherheit, kam zurück, versuchte wie gegen Sabalenka ihr variables Spiel aufzuziehen. Zweimal konnte sie im ersten Satz ihren eigenen Aufschlag durchbringen, mit stoischer Gelassenheit wehrte Swiatek jedoch zunächst alle Angriffe der Gegnerin ab und machte Satz eins souverän zu.

Muchova wacht zu spät auf

In 54 Spielen auf Sand hatte Swiatek nur einmal verloren, nachdem sie sich den ersten Durchgang geholt hatte - und zwar gegen Muchova 2019. Doch danach sah es zunächst nicht aus. Erneut gewann die Sandplatzdominatorin schnell die ersten drei Spiele. Doch als alles schon bereit schien für die große Siegesparty, drehte Muchova noch einmal auf. Mit geringerer Fehlerquote als zuvor glich sie zum 3:3 aus.

Und plötzlich verlor Swiatek ihre Souveränität. Das Spiel wurde hochklassig und dramatisch. Beim Stand von 6:5 holte sich Muchova beim spektakulärsten Punkt des Spiels den Satzball: Dank ihrer großen Athletik verwandelte sie einen Volley und verlor dabei den Schläger aus der Hand. Eine Rückhand von Swiatek segelte anschließend ins Aus - Satzausgleich. Das Spiel wogte hin und her. Immer wenn eine Spielerin endgültig auf dem Weg zum Sieg schien, kam ihre Gegnerin zurück. Trotz Breakballs brachte Swiatek ihren Aufschlag zum 5:4 durch - und durfte wenig später jubeln.

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