Kanadier Raonic wartet

Thiem kampflos im Halbfinale von Indian Wells

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Niederösterreicher profitierte von Verletzung von Monfils - Thiem bedauerte: "Hatte mich sehr auf das Match gefreut"

Statt eines Spiels gegen einen zuletzt in Hochform befindlichen Gael Monfils wurde es nur eine kurze Show-Trainingseinheit: Dominic Thiem erreichte am Donnerstagabend (Ortszeit) kampflos das Halbfinale des ATP-Masters-1000-Turniers in Indian Wells. Der als Nummer 7 gesetzte Niederösterreicher profitierte von einer Achillessehnen-Verletzung des Franzosen.

"Das ist nicht schön. Ich glaube, das wäre ein sehr hartes, aber auch interessantes Match geworden", meinte Thiem noch auf dem Platz zu den enttäuschten Zuschauern. "Wir haben beide in den ersten drei Runden sehr gut gespielt, und ich hatte mich sehr darauf gefreut. Es tut mir sehr leid für ihn. Ich hoffe, er wird bald wieder fit." Zuvor war bereits Monfils, zuletzt Rotterdam-Sieger und Dubai-Halbfinalist, auf den Center Court gegangen und hatte sich bei den Fans entschuldigt.

Monfils mit schmerzhafter Achillessehnen-Verletzung

"Ich habe beim Aufwärmen versucht, zu schlagen, aber ich habe seit ein paar Tagen eine sehr schmerzhafte Verletzung an der linken Achillessehne. Ich hatte viele Verletzungen in meiner Karriere, darum habe ich die bessere Entscheidung für mich treffen müssen", meinte Monfils.
 
Thiem hatte schon vor zwei Jahren in der kalifornischen Wüste um ein Halbfinale gespielt, damals aber gegen Stan Wawrinka hauchdünn mit 6:7 im dritten Satz verloren. "So wollte ich aber nicht ins Halbfinale gekommen", erinnerte sich Thiem daran. Der elffache Turniersieger steht damit ohne Satzverlust im Halbfinale und er nutzte den Platz für eine rund 40-minütige Trainingseinheit mit Touring-Coach Nicolas Massu. "Ich bin jetzt heuer das erste Mal auf dem Center Court und vor toller Kulisse, darum werde ich ein normales Training machen."
 
Thiem trifft nun in seinem insgesamt fünften Halbfinale in der zweithöchsten Turnierkategorie nach den Grand Slams auf den Kanadier Milos Raonic, der zuvor Miomir Kecmanovic (SRB) 6:3,6:4 ausgeschaltet hatte. Es ist nach Madrid (Finali 2017 und 2018), Rom (Halbfinale 2017) und Paris-Bercy (Halbfinale 2018) das erste 1000er außerhalb Europas, bei dem der Schützling von Günter Bresnik in die Vorschlussrunde vorgedrungen ist.

Zum dritten Mal kein Match Thiem-Monfils

Ungewöhnlich ist der Umstand, dass im eigentlich siebenten Aufeinandertreffen mit Monfils nun schon zum dritten Mal kein Match zustande kam: 2016 im Achtelfinale von Cincinnati war Monfils nicht angetreten, im Vorjahr musste Thiem in Doha vor dem Halbfinale absagen. Im Head-to-Head bleibt es damit übrigens bei 4:0 für Thiem, da die ATP kampflose Siege nicht wertet.
 
Thiem hat 360 ATP-Punkte sowie 354.000 Dollar (313.413,02 Euro) Preisgeld brutto sicher. Gegen Raonic hat Thiem beide bisherigen Begegnungen verloren: Jeweils 2016 unterlag Thiem im Viertelfinale von Cincinnati 3:6,4:6 sowie in der Gruppenphase der ATP Tour Finals mit 6:7(5),3:6.
 
Nach einer bisher durchwachsenen Saison klettert Thiem nun auch im Race to London kräftig nach oben: Der French-Open-Finalist des Vorjahres war ja mit nur drei Saisonsiegen bei vier Niederlagen nach Kalifornien gekommen. Nun springt Thiem vom 90. Platz auf zumindest den 18. Rang.

Thiem mit einem Tag Pause

Der Lichtenwörther hat nun einen Tag Pause, da am Freitag in Indian Wells erst die beiden weiteren Viertelfinali gespielt werden. In der unteren Raster-Hälfte hofft man auf das "Traum-Halbfinale" Roger Federer gegen Rafael Nadal. Federer trifft davor auf den Polen Hubert Hurkacz, Nadal auf den Russen Karen Chatschanow (12).
 
Für den zweiten Österreich-Beitrag in Indian Wells kam am Donnerstag hingegen das Aus: Oliver Marach und sein kroatischer Partner Mate Pavic mussten sich wie im Vorjahr im Halbfinale geschlagen geben. Der 38-jährige Steirer und Pavic unterlagen Nikola Mektic/Horacio Zeballos (CRO/ARG) mit 6:7(3),6:7(3).
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