Mit seiner Kritik am 'Team Thiem' wirbelte Ex-Coach Günter Bresnik viel Staub auf.
Sogar der großen Schweizer Tageszeitung "Blick" war die Bresnik-Attacke eine Story wert. "Ösis hauen auf ihren Weltstar Thiem ein" titelte das Boulevardblatt und zitierte Bresnik, der zur Trennung von Thiem (im März 2019) gegenüber einem APA-Reporter gemeint hatte: "Es wird mir immer klarer, wie das gelaufen ist. Es macht es um nichts ästhetischer. Es sind Dinge, die ich halt gar nicht verstehe. Ehrlichkeit, Loyalität, Werte. Da ist nicht viel davon eingehalten worden." Dann der Satz, bei dem wohl auch Papa Wolfgang Thiem schlucken musste: "Wenn ich jemandem alles zu verdanken habe, dann kann ich so nicht mit so ihm umgehen. Wolfgang wäre ein Klubtrainer in Seebenstein und Dominic wäre ein Future-Spieler."
"Ich kann in keinen Menschen hineinschauen"
Dazu packten die Schweizer das legendäre Zitat von Kurzzeit-Coach Thomas Muster, der die Trennung von Dominic Thiem bei den Australian Open im Jänner kryptisch kommentiert hatte: "Es gibt Häuser mit schönen, ja mit ganz wunderbaren Fassaden. Aber man weiß sehr selten, wer drinnen wohnt." Muster steht nach wie vor zu dieser Aussage. Unlängst erklärte der ehemalige French-Open-Sieger, was er damit meinte: "Man kann einfach in keinen Menschen hineinschauen "
Zog Muster im September 2019 heimlich Fäden?
Außerdem verriet Muster jetzt, dass er bereits im September 2019 im Hintergrund die Fäden gezogen habe. Danach gewann Thiem die Turniere in Peking und Wien, außerdem stand er bei den ATP Finals in London und zuletzt bei den Australian Open im Finale. Auch dank Muster?
Wolfgang Thiem, von ÖSTERREICH mit den jüngsten Angriffen der ehemaligen Betreuer seines Sohnes konfrontiert, wollte nicht zusätzlich Feuer ins Öl gießen. Er meinte nur, dass es die ersten Gespräche mit Muster beim Stadthallen-Turnier Ende Oktober gegeben habe und "dass wir uns eigentlich in Australien darauf geeinigt haben, die Sache auf sich beruhen zu lassen".
Spannend wäre gewesen, was Herwig Straka dazu zu sagen hätte. Der managt neben Thiem auch Muster. Doch der international bestens vernetzte Tennis- Macher (Turnierdirektor in der Wiener Stadthalle, im ATP-Board of Directors) will sich beim heißen Thema nicht die Finger verbrennen: "Dazu sag ich nur so viel: Thomas Muster hat sich auf ausdrücklichen Wunsch von der Familie Thiem bei Dominic engagiert." Bresnik, der 16 Jahre mit Thiem zusammengearbeitet hat, über die schnell wieder zu Ende gegangene Partnerschaft Muster-Thiem: "Es war nicht sehr gscheit, das gleich bei den Australian Open auszuprobieren."