Am Wochenende startet auch für Österreichs NHL-Star Thomas Vanek die neue Saison. Im Interview gibt sich der Steirer zuversichtlich.
Am Freitag geht es los, wie waren Sie mit der Vorbereitung zufrieden?
Vanek:
"Sie war gut, auch wenn wir nur zwei Spiele gewonnen haben. Aber wir
haben viel mit jungen Spielern getestet. Detroit ist die Mannschaft, die es
heuer zu schlagen gilt. Wir haben zwar 0:3 verloren, aber es ist positiv,
dass wir gegen sie Chancen hatten und gut mitgespielt haben. Dass es nach
vier Monaten Pause nicht so leicht geht, auch mit dem Tore schießen, ist
klar."
Sie waren leicht angeschlagen, macht das Knie noch Probleme?
Vanek:
"Nein, es ist okay. Dass ich zwei Spiele pausiert habe, war nur eine
Vorsichtsmaßnahme."
In der Vorbereitung haben Sie auch Unterzahl gespielt. Bleibt das so und
gibt es daher für Sie mehr Eiszeit?
Vanek: "Ich hoffe schon.
Der Trainer hat nach der Vorbereitung gesagt, dass er mit meinem
Unterzahl-Spiel sehr zufrieden war. In Unterzahl spielen ist wichtig, weil
man im Spiel bleibt. Das macht es einfacher. Sonst kann es sein, dass man
statt sieben, acht Minuten in einem Drittel nur drei Minuten spielt. Da ist
es dann schwer, in den Rhythmus zu kommen."
Welche Erwartungen haben Sie mit den Sabres für diese Saison?
Vanek:
"Das Ziel ist das Play-off. Wir haben eine Mannschaft, mit der wir weit
kommen können. Aber wir müssen mehr Mentalität zeigen. Wenn
wir eine Niederlage kassieren, müssen wir im nächsten Spiel gleich
wieder auf Sieg spielen. Im Vorjahr haben wir geglaubt, dass wir im Jänner
oder Februar zehn oder zwölf Partien gewinnen und dann wieder dabei
sind. Aber da waren wir schon zu weit zurück. Ein 'Gutes' hatte das
Vorjahr: Jeder hat gesehen, wenn nicht jeder in der Partie voll spielt, dann
geht es nicht. Jetzt wissen es alle."
Sie waren mit ihrer Saison auch nicht ganz zufrieden, in der zweiten
Saisonhälfte hat es besser geklappt. Hatten Sie sich dann auf die neue
Situation und das Spiel gegen die Top-Verteidiger der Liga so richtig
eingestellt?
Vanek: "Die Gegner haben immer viel auf unsere Linie
aufgepasst, und das wird auch heuer so sein. Aber in der zweiten Hälfte habe
ich mehr Vertrauen vom Trainer bekommen. Ich habe mit ihm gesprochen, damit ich
nicht sieben, acht Minuten nicht spiele, wenn ich einen Fehler mache. Das
hat dann gepasst."
Buffalo hat in der Vorsaison die viertmeisten Tore geschossen, war
defensiv aber nur die Nummer 22 der Liga. Wird heuer daher ein besonderer
Fokus auf die Defensive gerichtet?
Vanek: "Wir haben viele Tore
geschossen, aber auch viele hergegeben. Wir dürfen pro Spiel aber maximal
zwei, drei Tore kassieren. Mit (Craig) Rivet und (Teppo) Numminen (Anm.:
fehlte wegen einer Herzoperation) sind zwei Verteidiger dazu gekommen, die
uns viel helfen werden."
Buffalo beginnt gegen Montreal. Wie sind die Canadiens einzuschätzen?
Vanek:
"Sehr stark. Ich war überrascht, dass sie im Vorjahr im Play-off
gegen Philadelphia ausgeschieden sind. Das wird ein sehr guter Test, man
kann gleich sehen, wo man steht. Ein Sieg wäre super für das
Selbstvertrauen, wenn man eine der besten Mannschaften schlägt."
Im vergangenen Sommer hat sich mit der Geburt von Sohn Blake, mit dem
50-Millionen-Dollar-Vertrag und großen Veränderungen in der Mannschaft
mit den Abgängen der Kapitäne Briere und Drury privat und sportlich
sehr viel getan. Was hat sich da für Sie oder wie haben Sie sich
seither verändert?
Vanek: "Das einzige, was sich verändert hat,
ist zu Hause mit Blake. Sportlich mache ich mir selbst Druck, das ist gleich
wie in den letzten drei Saisonen. Ich verlange sehr viel von mir".
Sie haben plötzlich sehr viel verdient. Leben Sie jetzt anders?
Vanek:
"Ich bin nicht einer der heimkommt und schaut, wieviel Geld er hat. Es
hat sich auch da nicht viel geändert, mein Lebensstil ist nicht anders.
Wir haben ein größeres Haus, aber das war schon vorher so geplant.
Und ich habe mir einen Sportwagen, einen Aston Martin, gekauft. Aber auch
nur einen Gebrauchten."