Am 4. Februar geht es in Peking mit Olympia los und erstmals hat sich auch Dänemark für das Eishockey-Turnier qualifiziert. Das bedeutet allerdings für die Vienna Capitals: Sie müssen um Liga-Topscorer Nicolai Meyer zittern (31 Spiele, 15 Tore, 22 Vorlagen).
„Uns war schon bei seiner Verpflichtung klar, dass er ein Kandidat sein könnte“, sagt Manager Franz Kalla, der seinem Torjäger keine Steine in den Weg legen würde – auch wenn die Wiener einige Woche ohne Meyer auskommen müssten. Für den 28-Jährigen selbst würde ein Kindheitstraum in Erfüllung gehen, wie er im ÖSTERREICH-Interview betont:
ÖSTERREICH: Sie sind aktull Liga-Topscorer und demensprechend zufrieden mit ihren Leistungen oder?
Meyer: Klar, meine letzten Spiele waren recht gut. Natürlich liegt das auch daran, dass ich mit James Sheppard und Matt Bradley zwei sehr gute Linienpartner habe. Matt ist erst vor kurzem zu uns gestoßen, aber er hat sich super eingefügt und wir verstehen uns sehr gut. Die Chemie passt. Daher ergeben sich auch meine Tore und Assists. Natürlich macht es mehr Spaß, wenn wir dadurch auch gewinnen und uns eine gute Position in der Tabelle erarbeiten.
ÖSTERREICH: Die Caps starteten schlecht in die Saison, seit Mitte Oktober geht es bergauf. Was ist ausschlaggebend für die Wende?
Meyer: Als Mannschaft, aber auch als Spieler hast du immer Phasen, in denen es läuft, aber auch nicht läuft. Wir mussten uns erst finden, trainierten hart, um ein Siegerteam zu werden. Einige Spieler wurden kurz vor dem Saisonstart oder erst in den Wochen danach verpflichtet. Nicht nur mir fehlte daher die Vorbereitung mit der Mannschaft. Das dauert dann natürlich ein paar Wochen, bis du das System und die Laufwege deiner Kollegen kennst. Doch wir haben den Umschwung geschafft und uns in der Tabelle nach oben gearbeitet. Jetzt gilt es den Top 6-Platz zu halten und eine gute Ausgangposition für die Play-Offs zu finden.
ÖSTERREICH: Im Februar steigen die Olympischen Winterspiele in Peking. Besteht die Möglichkeit, dass Sie für Dänemark auflaufen?
Meyer: Ja, das wäre schon möglich. Aktuell habe ich aber noch keine Info, ob ich tatsächlich ein Kandidat bin. Der endgültige Kader ist noch ausständig. Ich denke, das wird sich in den nächsten zwei Wochen entscheiden.“
ÖSTERREICH: Viele Spieler meinen, dass mit der Teilnahme bei Olympia ein Kindheitstraum in Erfüllung geht. Ist das bei Ihnen auch so?
Meyer: Ja, absolut! Bei den Olympischen Winterspielen für dein Heimatland zu spielen – das ist wohl das Größte, was ich als Eishockey-Spieler erreichen kann. Wenn ich einberufen werde, dann stehe ich natürlich bereit und versuche mein Heimatland bzw. meine Familie stolz zu machen. Aber es macht derzeit keinen Sinn Gedanken daran zu verschwenden. Mein Ziel ist aktuell gute Leistungen im Caps-Jersey zu bringen, damit ich mich für einen Platz im Kader von Dänemark empfehle.
ÖSTERREICH: Noch dazu ist Dänemark erstmals bei Olympia dabei…
Meyer: Die Olympia-Teilnahme ist für Dänemark etwas ganz Besonderes. Es gibt nur wenige Eishockey-Spieler, die in den Genuss und zur Ehre kommen ihr Land bei den Olympischen Spielen zu vertreten. Wir sind eine eingeschworene Truppe, haben mit Dänemark leider schon mehrmals die Olympia-Quali verpasst. Das war damals nicht lustig. Jetzt ist es uns endlich gelungen. Das ist eine großartige Sache für das dänische Eishockey. Unser Damen-Eishockey-Team nimmt ja ebenfalls zum ersten Mal an Olympia teil. Wir sind alle sehr gespannt.