Rotter:„Einen Zentimeter weiter unten, dann hätte ich auch blind sein können.“
Keine Gnade! Der Liga-Strafsenat griff hart durch und sperrte am Dienstag Vienna-Capitals-Stürmer Rafael Rotter für 16 Spiele.
Wien. Es ist derzeit das große Diskussionsthema in der Liga: Vienna-Capitals-Stürmer Rafael Rotter kassierte am Sonntag gegen Linz einen Stockschlag ins Gesicht. Schiedsrichter Borut Lesnjak zeigte keine Strafe an. Da brannten dem 23-Jährigen die Sicherungen durch und er verpasste dem Schiedsrichter einen Stoß – Lesnjak fiel dadurch auf das Eis. Der Liga-Strafsenat sperrte Rotter wegen „Tätlichkeit gegen einen Offiziellen“ für satte 16 Spiele. Das Strafausmaß lag zwischen 8 und 32 Spielen. ÖSTERREICH sprach nach der Entscheidung mit dem 23-Jährigen:
ÖSTERREICH: 16 Spiele Sperre. Haben Sie das schon verdaut?
Rafael Rotter (23): Mit so vielen Spielen habe ich nicht gerechnet. Es hat mich natürlich geärgert, aber auf der anderen Seite bin ich froh, dass ich in dieser Saison überhaupt noch spielen kann.
ÖSTERREICH: Wie haben Sie die Situation mit Schiedsrichter Lesnjak gesehen?
Rotter: Durch das Blut vom Stockschlag habe ich für kurze Zeit auf meinem linken Auge nichts gesehen. Ich habe den Schiri berührt und das ist in keinem Sport erlaubt. Man muss die Schiedsrichter auch beschützen. Jetzt wurde ein Zeichen gesetzt. Es tut mir immer noch sehr leid, dass es zu dieser Situation gekommen ist. Es war von mit keine Absicht. So etwas gehört sich nicht und wird mir nie wieder passieren.
ÖSTERREICH: Der Auslöser war der Stockschlag. Wie geht es Ihrem Auge?
Rotter: Es ist noch immer geschwollen. Hätte mich der Schläger einen Zentimeter weiter unten getroffen, dann hätte ich auch blind sein können.
ÖSTERREICH: Wie hat Ihr Coach Kevin Gaudet auf die lange Sperre reagiert?
Rotter: Der Trainer ist natürlich überhaupt nicht erfreut. Aber wir haben mit diesem Strafausmaß rechnen müssen.
ÖSTERREICH: Wie schwierig wird es jetzt für das Team?
Rotter: Wir haben genügend andere Spieler, die meine Rolle gut übernehmen können.
ÖSTERREICH: Im Nationalteam sind Sie kommende Woche auch nicht dabei …
Rotter: Schade, denn ich hätte gerne in Slowenien gespielt. Bei der WM will ich aber dabei sein. Das ist auch wichtig für mich.
ÖSTERREICH: Am 25. Jänner dürfen Sie erstmals wieder spielen. Was machen Sie bis dahin?
Rotter: Ich werde bei jedem Training dabei sein, zusätzlich am Rad sitzen. Ich will noch stärker, schneller und kräftiger zurückkommen. Bis zu den Play-offs habe ich dann noch 13 Spiele, um wieder in Form zu kommen.
