Einige ÖEHV-Spieler können Äußerungen von Vanek und Trattnig nicht nachvollziehen.
Der Österreichische Eishockey-Verband (ÖEHV) und einige Mannschaftskollegen haben sich am Samstag zur Kritik von Thomas Vanek
und Matthias Trattnig zu Wort gemeldet. Manager Giuseppe Mion und die Spieler wiesen die von den beiden als mangelhaft beschriebene Betreuungssituation zurück und kritisierten ihrerseits die Art und Weise der Diskussion. "Die Spieler sollen mit ihren Wünschen und Anregungen an uns herantreten und dies nicht öffentlich diskutieren. Wenn der Bedarf besteht, werden wir natürlich für zusätzliches Personal sorgen", erklärte Mion.
ÖEHV: "Einiges geändert"
NHL-Star Vanek und Salzburg-Verteidiger Trattnig hatten das Fehlen von Physiotherapeuten und einheitlicher Trainingskleidung kritisiert. Laut ÖEHV beziehen sich die Äußerungen von Vanek auf die WM 2009, bei der letztjährigen war der Steirer nicht mit dabei. Seit einige Spieler vor zwei Jahren intern Kritik geübt hatten, habe sich "einiges geändert", betonte der Verband. Die Äußerungen von Vanek und Trattnig seien jedenfalls keineswegs als "Revolution innerhalb der Mannschaft" zu sehen, versuchte der ÖEHV zu beruhigen.
Bei der WM in der Slowakei (29. April - 15. Mai) werde das Team wie im Vorjahr von zwei Zeugwarten und zwei Physiotherapeuten betreut. "Jeder Spieler wird am Dienstag in Innsbruck neu eingekleidet, dann ist auch das einheitliche Auftreten garantiert", ergänzte Mion.
"Standard verbessert"
Der langjährige Teamverteidiger Gerhard Unterluggauer kann die Kritik von Vanek und Trattnig nicht nachvollziehen. "Ich bin viele Jahre beim Nationalteam dabei. Daher kann ich sehr gut beurteilen, dass sich in den letzten Jahren der Standard verbessert hat. Unsere Equipment Manager leisten großartige Arbeit. Das hat es bei meinen Anfängen noch nicht gegeben", erklärte der Routinier.
Interne Klärung gefordert
Unterluggauer forderte ebenso wie Schweiz-Legionär Oliver Setzinger eine interne Klärung, anstatt einer öffentlichen Diskussion im unmittelbaren WM-Vorfeld. "Es gibt Dinge, die bedürfen einer internen Klärung. Der guten Stimmung innerhalb der Mannschaft tun diese Diskussionen keinen Abbruch. Das alles wurde bereits angesprochen und wir suchen nach einer Lösung", wurde Setzinger zitiert.
Robert Lukas zeigte kein Verständnis für die Diskussion von "Nebensächlichkeiten". "Ich spiele nicht deswegen für das Nationalteam, weil mir alles nachgetragen wird. Klar gibt es Dinge, die man verbessern kann. Dies trifft aber nicht nur auf das österreichische Nationalteam zu", bekräftigte Lukas.
Österreich trifft zum Abschluss der WM-Vorbereitung am Mittwoch in einem Testspiel in Innsbruck auf den ersten Gruppengegner USA. Außerdem spielt Rot-weiß-rot bei den Titelkämpfen noch gegen Schweden und Norwegen.