18. Saison-Podestplatz & Punkterekord für Überflieger Schlierenzauer.
Gregor Schlierenzauer, der nach dem ersten Durchgang noch auf Rang acht gelegen war, hat am Freitag mit seinem bereits 18. Saison-Podestplatz einen großen Schritt in Richtung Gesamt-Weltcup gemacht. Der erst 19-jährige Tiroler baute mit Rang drei in Lillehammer hinter dem Finnen Harri Olli und dem Russen Dmitrij Wassilijew seinen Vorsprung auf Verfolger Simon Ammann, der nur Tages-14. wurde, bereits auf 242 Punkte aus. Die Chancen für den Schweizer sind damit drei Einzelbewerb vor Schluss nur noch theoretisch.
Allzeit-Rekorde
So ganz nebenbei hat Schlierenzauer auch zwei
neue Allzeit-Rekorde im Skisprung-Weltcup geschafft: Der Tiroler hat mit
seinem 18. Stockerlplatz in dieser Saison den bisherigen Leader Martin
Schmitt zahlenmäßig eingeholt und dank seiner elf Saisonsiege auch überholt.
Mit nunmehr 1.838 Punkten hat er dem Deutschen auch einen weiteren Rekord
entrissen, denn Schmitt hielt auch die bisherige Saisonbestmarke von 1.833
Zählern (Saison 1999/00) im Gesamt-Weltcup.
Weitere Rekorde möglich
In den drei ausständigen
Einzelbewerben auf den Skiflugbakken Vikersund (Sonntag) sowie kommende
Woche in Planica (zwei Bewerbe) könnte Schlierenzauer nicht nur seine
Bestmarken weiter steigern, sondern auch noch seinen zwölften Saisonsieg
schaffen. Damit würde er auch Janne Ahonens Rekord-Dutzend an Saisonsiegen
aus der Saison 2004/05 egalisieren.
ÖSv-Adler gut plaziert
An der Spitze durfte am Freitag der
Finne Olli über seinen zweiten Weltcupsieg jubeln. Er war auf 135,5 und die
Tageshöchstweite von 142 m gesegelt. Halbzeit-Leader Wassilijew landete auf
dem zweiten Rang, 6,3 Punkte vor Schlierenzauer. Mit Wolfgang Loitzl und
Thomas Morgenstern landeten zwei ÖSV-Adler ex aequo auf Platz 6, Martin Koch
wurde Elfter. Olli hat damit die Führung im "Nordic Tournament"
mit 756,1 Punkten vor Schlierenzauer (728,5) und Ammann (715,8) übernommen.
Dieses Turnier ist in Skandinavien ähnlich wichtig wie die
Vierschanzen-Tournee.
39. Podestplatz
Die Serie von Gregor Schlierenzauer im Weltcup
mutet hingegen schon fast "außerirdisch" an: In seinen bisher
68 Einzelbewerben im Weltcup hat der Tiroler bisher nur drei Mal nicht
gepunktet. Er feierte 22 Siege, landete nun schon 39 Mal in den Top 3, war
zehn Mal Vierter und 59 Mal in den Top Ten. Eine Konstanz, die ihresgleichen
sucht - und zudem ist der Skiflug-Weltmeister 2008 erst 19 Jahre jung.
Viel Zeit blieb dem Skisprung-Tross allerdings nach dem Bewerb in Lillehammer nicht, denn schon am Samstag ging es mit dem Team-Bewerb auf der Flugschanze in Vikersund weiter. Am Sonntag stand ein Einzel zum Abschluss des "Nordic Tournament" auf dem Programm.
Endklassement:
1. Harri Olli (FIN) 288,7 (135,5/142,0)
2. Dmitrij Wassilijew (RUS)
275,2 (137,0/133,0)
3. Gregor Schlierenzauer (AUT) 268,9 (128,5/138,0)
4.
Adam Malysz (POL) 268,4 (135,0/131,5)
5. Martin Schmitt (GER) 264,8
(128,0/136,5)
6. Thomas Morgenstern (AUT) 263,5 (131,5/132,0)
.
Wolfgang Loitzl (AUT) 263,5 (130,0/133,5)
8. Anders Bardal (NOR)
262,5 (130,0/133,5)
9. Noriaki Kasai (JPN) 259,8 (126,0/136,0)
10.
Matti Hautamäki (FIN) 257,9 (126,5/135,0)
11. Martin Koch (AUT)
256,9 (124,5/137,0)
14. Simon Ammann (SUI) 239,4 (124,0/127,5)
23.
Markus Eggenhofer (AUT) 209,1 (122,0/116,0)
27. Lukas Müller
(AUT) 199,6 (116,0/117,0)
36. Andreas Kofler (AUT) 90,3 (111,5)
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Gregor Schlierenzauer: "Für mich war das heute ein sehr wertvolles Ergebnis. Jetzt stehen noch einige Skifliegen auf dem Programm, die kann ich nun ganz locker angehen und einfach genießen. Dass ich heute zwei Weltrekorde gebrochen habe, macht mich sehr stolz. Ein Weltrekord ist immer was ganz Besonderes, weil man dann weiß, dass niemand anderer auf der Welt das je zuvor geschafft hat."
ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner: "Das war eine absolute Weichenstellung. Gregor hat aus eigener Kraft gezeigt, dass er sehr gut springt. Dass er mit 19 auf diesem Level eine ganze Saison springt, ist toll. Er zeigt keine Nerven. Er ist schon jetzt so professionell wie sonst nur Routiniers. Das Ergebnis war auch für die Mannschaft wichtig, nachdem es in Kuopio - aus welchen Gründen auch immer - für uns nicht so gut ausgegangen ist."