2006 krönte sich Morgenstern in Pragelato zum Doppel-Olympiasieger. Am Wochenende kämpft er dort um seinen ersten Weltcup-Sieg der Saison.
"Ein Ort, der mit Emotionen verbunden ist." Fast lapidar klingt Thomas Morgenstern, wenn er auf den kommenden Weltcup-Schauplatz der Skispringer angesprochen wird. Doch dahinter steckt viel mehr. Der mittlerweile 21-jährige Kärntner hat in Pragelato vor über zweieinhalb Jahren Geschichte geschrieben und sich bei seinem ersten Olympia-Antreten Großschanzen-Gold und Mannschafts-Gold geholt.
Anlaufschwierigkeiten
Im Weltcup liegt der Titelverteidiger nach
den ersten drei Bewerben "nur" an vierter Stelle, doch wer den ehrgeizigen
"Morgi" kennt, weiß, dass dieser damit noch nicht zufrieden ist. Inspiration
und Kraft wird er sich auf jeden Fall holen, spätestens wenn der dreifache
Team-Weltmeister den Aufwärmraum am Schanzenturm betritt. "Wenn man da
reingeht, dann hängen da die Fotos vom Olympiasieg. Spätestens dann sind
alle Bilder und Gefühle wieder da", sagte Morgenstern.
Koflers Weisheitszahn machte Probleme
Jener Teamkollege, der sich
am 18. Februar 2006 an seiner Seite über Einzel-Silber gefreut hat, wird
allerdings nicht mit von der Partie sein. Andreas Kofler war zuletzt von
einem entzündeten Weisheitszahn schwer gehandicapt, daher darf man sein
schlechtes Abschneiden im Weltcup nicht überbewerten. Der Gang auf den
Operationstisch vergangenen Dienstag war unvermeidlich und wohl auch
schwieriger als so mancher auf die Schanze. Kofler geht es nach der
Entfernung des Zahns viel besser, er beginnt am Freitag wieder mit
Krafttraining und lässt Pragelato aus.
Kofler wird in Pragelato ebenso fehlen wie auch Bastian Kaltenböck, der noch an seiner Sprungform arbeiten muss. Cheftrainer Alexander Pointner reiste Donnerstagnachmittag aber nur mit einem fünfköpfigen Team an, die zweite Garde kam eben erst von Kontinental-Cup-Bewerben in Finnland zurück. "Obwohl wir diesmal nur fünf Springer an den Start bringen, haben wir uns auch für Pragelato hohe Ziele gesteckt. In Engelberg werden wir aber wieder mit voller Mannschaftsstärke am Start sein", meinte der Chef-Coach.
Zweikampf an der Spitze
Gespannt darf man freilich sein, ob sich
der begonnene Zweikampf zwischen dem Schweizer Simon Ammann und Gregor
Schlierenzauer, der vergangenen Samstag in Trondheim für den ersten
ÖSV-Weltcupsieg der Springer-Saison gesorgt hatte, fortsetzt. Nach seinem
Auftaktsieg hatte Ammann mit Sieg Nummer zwei dem Tiroler am vergangenen
Sonntag das Gelbe Trikot wieder entrissen.