Skispringen

Schweizer erklären uns den Krieg

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Dicke Luft vor dem Weltcup-Springen in Engelberg. Nach dem Skandalsieg von Simon Ammann werfen Schweizer Medien uns nun Betrug vor!

Das riecht gewaltig nach Zoff!
Die Schweizer schießen scharf auf unsere ÖSV-Adler. "Um zu gewinnen, kennen die Ösis wenig Skrupel", ätzte die Tageszeitung Blick in ihrer gestrigen Ausgabe, schreckte nicht einmal davor zurück, dem rot-weiß-roten Erfolgsteam Betrug (!) vorzuwerfen: "In den verschiedenen FIS-Komitees versuchen sie Einfluss zu nehmen. Und wenn die Funktionäre damit nicht durchkommen, dann versuchen sie es auch mit Betrug." Das sitzt. Ausgerechnet vor ihrem Heimweltcup in Engelberg schmeißen die Schweizer den Fehdehandschuh hin. Der Schanzenkrieg ist eröffnet.

Griff in den Schnee.
Hintergrund des Länderkampfes ist der umstrittene Sieg von Simon Ammann vergangenes Wochenende in Pragelato (Italien). Der Schweizer griff bei seiner Landung in den Schnee. Die Punkterichter übersahen diesen gravierenden Fehler und schenkten ihm den Sieg. Das stieß dem ÖSV sauer auf, denn Gregor Schlierenzauer musste sich nach dieser Fehlentscheidung mit Platz zwei zufriedengeben. Schlierenzauer: "Simon und ich verstehen uns sonst gut, aber auf der Schanze hört sich der Spaß dann auf."

Videobeweis gefordert.
Stimmen nach Einführung eines Videobeweises im Skisprung-Weltcup wurden nach diesem turbulenten Wochenende immer lauter. ÖSV-Direktor Toni Innauer bringt es im ÖSTERREICH-Interview auf den Punkt: "Es handelt sich um eine Systemlücke. Wir müssen über eine Regeländerung nachdenken, damit der Sport gerechter wird!"

Regeländerung.
Und das wollen die Schweizer mit allen Mitteln verhindern. Denn auf den Videobändern war klar zu sehen, dass Ammanns Griff in den Schnee keinesfalls siegwürdig war. FIS-Direktor Walter Hofer: "Der Punkterichter hat maximal 25 Sekunden Zeit, eine Entscheidung zu fällen. Und dies ist eine Tatsachenentscheidung. Aber Toni Innauer ist Mitglied des FIS-Komitees. Er kann gerne einen Vorschlag zur Regeländerung vorbringen."

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