Er hat genug

Abschied: Ski-Superstar beendet Karriere

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Einer der populärsten Athleten im Ski-Zirkus tritt endgültig ab.

Jahrelang war er der Schlagzeilen-Garant: Bode Miller. Auf und abseits der Skipisten lieferte er der Presse genau das, was der Konsument hören, sehen und lesen wollte. Er gewann Rennen, insgesamt 33 im Weltcup, er holte sechs Mal die kleine und zwei Mal die große Kristallkugel, genoss sein Privatleben in vollen Zügen.

Vor über zwei Jahren bestritt der US-Amerikaner sein letztes Rennen. Nun zog er auch offiziell den Schlussstrich: "Ich werde nicht mehr im Weltcup starten", sagt er "In Depth with Graham Bensinger". Miller hatte sich bei der WM in Beaver Creek im Jahr 2015 im Super-G eine schwere Verletzung am Bein zugezogen. Die Weltcup-Bühne verließ er bereits im März 2014.

2016 plante er mit seiner eigenen Marke "Bomber" ein Sensations-Comeback. Doch Ausrüster "Head" ließ ihn nicht aus dem Vertrag. "Ich bin fertig, bin lange genug Ski gefahren. Ich habe kein Verlangen, zurückzukehren", gibt er zu verstehen. Mit 40 sei der richtige Moment gekommen.

Miller gesteht Fehler ein

Es wäre keine gute Idee, es nochmals zu versuchen, in seinem Alter und mit all den Dingen, er würde die Form nicht mehr erreichen. Er habe seine Karriere nicht schon früher beendet, weil er nach Erreichen seiner Erfolge den Sport selbst weiterbringen, Veränderungen im System und Verband erreichen wollte. Es sei ihm nicht nur darum gegangen, selbst Rennen zu gewinnen.

In einer Selbstreflektion gab er zu, viele Fehler gemacht zu haben. "Was ich gesagt habe, was ich getan habe, wie ich mich benommen habe." Auch wenn er Probleme verursacht habe, so sei er damals immer davon ausgegangen, dass es richtig sei. "Es ist also hart, das Fehler zu nennen."

Miller erzählte auch, dass er sich mental oft selbst im Wege gestanden sei. Jetzt sei er mental stärker und bei entsprechender Vorbereitung sehe er sich noch in der Lage, in Riesentorlauf, Abfahrt und Super-G mitzufahren. Anders sei es da im Slalom, weil dort die Spritzigkeit eine größere Rolle spielen würde.

Papa und Pferde-Besitzer

Aber: "Ich könnte nie in die nötige Form für Weltcup-Rennen kommen und gleichzeitig ein guter Vater sein", so der vierfache Papa. Das letzte Mal punktete Miller im Weltcup am 15. März 2014 beim Finale in Lenzerheide als RTL-15.  Da er für den angelaufene Weltcup-Saison nicht mehr im Alpin-Kader des US-Skiverbandes aufschien, schien die Zeit des endgültigen Abschieds gekommen.

Der Kombi-Olympiasieger von 2010 und vierfache Weltmeister ist nunmehr Besitzer von Rennpferden. In den vergangenen Jahren versuchte er sich bei Ski-Rennen auch als TV-Co-Kommentator.

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