Feuz holt sich Sieg

Beaver Creek: Kriechmayr rast auf Platz Drei

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Reichelt verpasste als Vierter Podestrang nur um 2/100 Sekunden - Mayer nur 31., aber weiter Führender im Gesamtweltcup.  

Beaver Creek (Colorado). Österreichs Speedfahrer müssen weiter auf den ersten Weltcupsieg in der Abfahrt in Beaver Creek seit 2007 warten. Kugelverteidiger Beat Feuz gewann am Samstag 0,41 Sekunden Vorsprung vor dem Oberösterreicher Vincent Kriechmayr und dem Franzosen Johan Clarey, die vor dem Salzburger Hannes Reichelt (0,43) ex aequo Zweite wurden.
 
Für den Schweizer Feuz war es der zwölfte Weltcupsieg seiner Karriere, der neunte in dieser Disziplin. Der Dritte des Auftaktrennens in Lake Louise landete damit zum 13. Mal in den vergangenen 15 Abfahrten auf dem Podest.
 
Für Österreich schaute der erste Podestrang in der Abfahrt auf der "Birds of Prey" seit 2013 (Hannes Reichelt/2.) heraus. Der Salzburger verfehlte das Podest dieses Mal nur um 2/100 Sekunden. Der bisher letzte ÖSV-Abfahrtssieg im einstigen "Wohnzimmer" von Hermann Maier ist durch Michael Walchhofer schon zwölf Jahre her.
 
Matthias Mayer verpatzte mit Startnummer eins das Rennen, behielt trotz Nullnummer (31.) aber die Führung im Gesamtweltcup, weil auch dem Südtiroler Dominik Paris ein Spitzenrang verwehrt blieb (11). Mayer liegt neun Punkte vor Kriechmayr und 17 vor Paris, in der Abfahrt setzte sich Feuz vor Kriechmayr und dem deutschen Lake-Louise-Sieger Thomas Dreßen (Samstag 19.) in Front.
 
Feuz wiederholt seinen Vorjahressieg, auch 2018 hatte er auf verkürzter Strecke gewonnen. Wegen Windes im obersten Abschnitt fiel der Arbeitstag für die Abfahrer kürzer aus. "Ich bin kein Fan von verkürzten Abfahrten, aber das Flachstück ganz oben liegt anderen besser als mir", sagte der Schweizer. "Ich mag den aggressiven Kunstschnee sehr gerne, die Piste gefällt mir mit den technischen Passagen gut."
 
Kriechmayr beglich nach dem aus seiner Sicht verpatzten Super-G am Vortag (7.), über den er sich sehr ärgerte, seine Rechnung mit der "Birdy of Prey" und erklärte: "Heute habe ich versucht, mehr Gas zu geben." Es sei eine gute, aber nicht fehlerfreie Fahrt gewesen. "Im Mittelteil habe ich Fehler gemacht, der Rest war gut."
 
Der 39-jährige Reichelt gestand, nach den Leistungen in Lake Louise (29. und 19.) und dem einzigen Beaver-Creek-Training (32.) auch schon etwas an sich gezweifelt zu haben. "Ich bin im Training wie ein Skilehrer runtergefahren - an Schönheit gestorben. Da habe ich zu mir gesagt, entweder du fängst wieder zum Rennfahren an, oder du lässt es. Heute war ich zufrieden, ich habe mich am Limit bewegt."
 
Drittbester Österreicher wurde Christian Walder als 15., er erklärte "eine super Fahrt unten verhaut" zu haben. "Die Top Ten wären möglich gewesen, aber das nehme ich mit nach Gröden, die Form stimmt."
 
Super-G-Sieger Marco Odermatt kam erst als vorletzter Läufer mit Startnummer 62. Eine ähnliche Leistung wie am Vortag war in der Abfahrt vom jungen Schweizer aber noch nicht zu erwarten gewesen, er klassierte sich als 45. Im Riesentorlauf am Sonntag darf er allerdings wieder als Podestplatzanwärter gehandelt werden.
 
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