Sex-Streit

Ex-Skistar: "Das wollte ich erreichen"

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Ex-Skirennläuferin Nicola Werdenigg steht unter Druck. ÖSV will von ihr Namen.

Per Brief setzte ihr der Skiverband ein Ultimatum: Bis 30. November soll Werdenigg ihre Vorwürfe zu sexuelle Attacken innerhalb des Skiverbandes mit Namen untermauern. Sie weigert sich: „Gegenüber dem Verband werde ich sicher keine Namen nennen“, so Werdenigg zu ÖSTERREICH. Mehr wolle sie dazu nicht mehr ­sagen: „Ich muss mit Informationen über den ÖSV inzwischen sparsam umgehen.“

Polit-Hilfe

Aufgeben will sie ihren Kampf aber nicht: „Es formiert sich langsam ein internationales Netzwerk  zur Prävention gegen Machtmissbrauch und Gewalt im Sport. Das wollte ich im Grunde erreichen“, sagt Werdenigg, die selbst als 16-Jährige von einem Mannschaftskollegen vergewaltigt wurde. Unterstützung bekommt sie auch von der Liste Pilz.

Werdenigg kandidierte selbst für Pilz in Wien auf Platz 17: „Wenn sie rechtliche Hilfe braucht“, sagt Klubobmann Peter Kolba zu ÖSTERREICH, „werden wir sie ihr geben.“ Man könne eine Diskussion nicht einfach abdrehen: „Sie so unter Druck zu setzen, ist unlauter, sie ist eine Betroffene“, so Kolba.

"Zum Glück habe ich sehr gute rechtliche Berater"

Nicola Werdenigg trat mit ­ihren Anklagen eine Lawine los. Sie will nicht schweigen.

ÖSTERREICH:
Wie geht es jetzt weiter?

Nicola Werdenigg: Ich habe gute Berater, auch in Rechtsfragen, es tut sich ­etwas. Langsam formiert sich ein internationales Netzwerk zur Prävention von Machtmissbrauch und Gewalt im Sport. Es kommt aus der ganzen Welt Unterstützung. Das wollte ich mit meinem Schritt in die Öffentlichkeit erreichen.

ÖSTERREICH: Hilfe kommt auch von der Liste Pilz.

Werdenigg: Ich bin mit mehreren Kandidaten im regelmäßigen Austausch, habe auch selbst in Wien für die Liste Pilz kandidiert. Ich übe aber keine politische Funktion aus.

"Reaktion des ÖSV ist einfach beschämend"

Shitstorm. Dutzende Kommentare richten sich gegen den ÖSV: „Androhbriefe gegen ein Opfer sind das Letzte“, so eine Userin. Oder: „Die Reaktion der ÖSV-Spitze ist beschämend.“ Ein weiterer meint: „Abartig, was ans Licht kommt. Lass’ Dich nicht einschüchtern, alle normalen Menschen stehen hinter Dir.“

Kritik. Es gibt aber auch Gegner: „Sie hat alle damaligen Männer der Verdächtigung preisgegeben. Das ist Irrsinn.“

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