Podestlos-Serie

Historische Pleite für unsere Abfahrer - Kriechmayr: "Peinlich!"

Teilen

Die Pleite auf der ersten Wengen-Abfahrt am Donnerstag (Otmar Striedinger als unser Bester auf Platz 8) verstärkt die Krise der ÖSV-Downhiller. Laut ORF sind die ÖSV-Herren nach vier Abfahrten noch nie ohne Podest-Platzierung dagestanden.

Otmar Striedinger nützte am Donnerstag seine günstige Startnummer 1 und fuhr als Achter zum ersten Mal in dieser Saison in die Top 10 - der einzige Lichtblick aus rot-weiß-roter Sicht. Dabei wäre für den Kärntner noch mehr drin gewesen: "Leider sind mir zwei kleine, blöde Fehler passiert ...".

Kriechmayr (13.), vergangene Saison noch vierfacher Abfahrtssieger, konnte sich seinen großen Rückstand nicht erklären und haderte mit sich. "Das Kernen-S bin ich bescheiden gefahren. Da hat es mich im Training schon einmal fast in die Bande gelassen. Heute bin ich es einfach zu vorsichtig gefahren. Der Rest muss auch wirklich bescheiden gewesen sein". Bescheiden auch die bisherigen Saison-Ergebnisse des Ex-Weltmeisters: 17. und 14. in Gröden, 5. in Bormio. Jetzt in Wengen wieder nicht in den Top 10 ...

"1,6 Sekunden Rückstand tun weh"

Kriechmayr selbstkritisch: "1,6 Sekunden (Rückstand, d. Red.) tun schon weh. Wie ich da runterhäng, das ist schon wirklich peinlich."

Sonst schaffte es nur Stefan Babinsky (15./+1,68) in die Top 20. Der gesundheitlich angeschlagene Gröden-Super-G-Zweite Daniel Hemetsberger verpasste sogar die Punkteränge.

Logisch, dass bei Cheftrainer Marko Pfeifer und seinem Abfahrts-Chef Sepp Brunner die Köpfe rauchen.  Pfeifer sah skitechnische Defizite als Hauptgrund für die Durststrecke. Ein schneller Umschwung in der schnellsten Disziplin sei nicht so einfach zu erwarten. "Es gilt, Ruhe zu bewahren. Wir können nicht von heute auf morgen das Skifahren neu erfinden." Es werde, so Pfeifer, "sicher zwei, drei Jahre dauern, bis wir die Lücke schließen im Speedbereich." 

"Die Verletzung vom Blacky (Allrounder Marco Schwarz, d. Red.) schmerzt uns natürlich auch", bedauert Pfeifer, dass unser verlässlichster Rennläufer der letzten Monate bis Saisonende ausfällt. "Wenn der er aufs Podest fährt, macht das zwar mehr Ruhe, trotzdem müssen wir die Hebel weiter unter ansetzen."

ORF-Experte Hans Knauß sieht es ähnlich: "Das Problem beginnt im Nachwuchs, auf den hat man in den letzten zehn Jahren vergessen. Es gibt keine Veranstaltungen mehr, um Abfahrtskilometer zu sammeln, da ist gar nichts passiert."

Nur mehr eine Abfahrt vor Saison-Highlight in Kitzbühel

Vor dem Saison-Highlight in Kitzbühel (2 Abfahrten am 19. und 20. Jänner) gibt es nur mehr eine Chance, die podestlos-Serie zu beenden: am Samstag auf der klassischen Lauberhorn-Abfahrt in Wengen. Ob es Kriechmayr & Co. auf der längsten Abfahrt der Welt aus der Krise schaffen?

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.