Revolution steht bevor

Mega-Wirbel um neuen Ski-Weltcup

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Der FIS-Kalender für die kommende Saison lässt weiter auf sich warten. Große Änderungen stehen an, weswegen es hinter den Kulissen brodelt.

Der Ski-Weltcup wird vom neuen FIS-Präsidenten ordentlich umgekrempelt. Der Brite Johan Eliasch hat die Zügeln in der Hand, strebt massive Änderungen an und stößt dabei teilweise auf heftige Kritik. Dem Kongress wurde ein erster Kalender-Entwurf vorgestellt. Laut "Blick" ist darin noch die eine oder andere Baustelle enthalten. 

Johan Eliasch

FIS-Präsident Johan Eliasch 

© Getty
× Johan Eliasch
 

Die Kombination im klassischen Sinne mit Abfahrt oder Super-G und Slalom soll Geschichte sein. Stattdessen seien für Frauen und Männer je fünf Speed- und Technik-Kombinationen geplant. Sprich: Abfahrt und Super-G würden addiert, ebenso wie Riesentorlauf und Slalom. Hinzu kommt, dass die Parallel-Rennen bis auf das Lech-Event verschwinden werden.

Im ersten Kalender-Entwurf gibt es zudem keine gleichmäßige Rennaufteilung mehr. 13 Abfahrten, 8 Super-G, 10 Riesenslaloms und 10 Slaloms sind bei beiden Geschlechtern vorgesehen. 

Reise-Wahnsinn und Kandahar-Abfahrt vor dem Aus

Der neue FIS-Präsident plant zwei Rennen in den USA. Eine Reise nach Peking auf die Olympia-Strecken ist nicht vorgesehen. Neben den Dezember-Rennen will man Palisades Tahoe als zweiten Austragungsort Ende Februar gewinnen. Allerdings nur für die Männer, die ein zweites Mal über den Atlantik jetten müssten. Sollte der neue Kalender wie gedacht abgesegnet werden, stünde auch den Frauen der Reise-Wahnsinn bevor. Denn im Jänner sollen 14 Rennen an sieben Event-Orten stattfinden, die mit Zagreb, Kranjska Gora, Flachau, St. Anton, Cortina, Garmisch-Patenkirchen und Kronplatz auf fünf Länder verteilt sind.

"Zweiländer-Strecke" kommt

Die Schweizer dürfen dennoch jubeln. Denn Zermatt erhält vier Abfahrten, bestätigt Swiss-Ski-Frauen-Cheftrainer Walter Reusser. Die Männer werden am 29. und 30. Oktober die "Zweiländer-Strecke" Schweiz-Italien bestreiten, wobei die Frauen eine Woche später an der Reihe sind.

Für Traditions-Fans kommt es bitter. Denn die Kandahar-Abfahrt der Männer in Garmisch taucht nicht im Terminplan auf. Reusser erklärt: "Es gab insbesondere Wortmeldungen von den Ländern, die ihre gewohnten Rennen nicht im Kalender gefunden haben." Weil aber noch nichts bestätigt ist, wird es laut Reusser wohl bis Mai dauern, bis der "definitive Kalender" stehen soll. Aktuell sei das FIS-Prozedere "eine Operation am offenen Herzen." 

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