Hannes Reichelt bleibt einer der Pechvögel im österreichischen Herren-Skiteam. Der Salzburger zog sich am Donnerstag beim Olympia-Riesentorlauf-Training in Blackcomb eine so schwere Verletzung am rechten Ellbogen zu, dass sein Antreten am Sonntag in der Super-Kombination fast auszuschließen war. Ob ein vierter ÖSV-Teilnehmer nachnominiert wird, entscheidet sich nach dem Super-G am Freitag.
Vor zwei Jahren hatte Reichelt bei der Olympia-Generalprobe am Whistler Mountain noch beide Rennen dominiert, den Riesentorlauf gewonnen und im Super-G hinter seinem in Kanada verletzungsbedingt fehlenden Zimmerkollegen Christoph Gruber Platz zwei belegt. Sah er damals noch wie ein kommender Doppel-Olympiasieger aus, läuft beim 29-jährigen Salzburger seitdem aber nicht mehr viel. Blessuren und Ausfälle haben dafür gesorgt, dass der Sieger von drei Weltcup-Super-G und einem Riesentorlauf nur als Olympia-Reservist nach Kanada zurückkehrte.
Selbst für die Kombination wurde Reichelt nur mangels Alternativen als vierter ÖSV-Teilnehmer nominiert. "Vor zwei Jahren hat es so ausgeschaut, als ob mich der Hang gerne hat. Ich habe im Moment wirklich Pech, denn das jetzt ist sicher einer der mittleren bis schwereren Verletzungen in meiner Karriere", so Reichelt
Reichelt hatte bis Donnerstag die Hoffnung nicht aufgegeben, sich vielleicht doch noch für das Olympia-Riesentorlauf-Team zu qualifizieren. "Im zweiten Trainingslauf bin ich aber mit der Hand hängengeblieben, die Stange hat sich zwischen Unterarmschutz und Hand gemogelt und eine Knochenabsplitterung erzeugt", berichtete der Salzburger.
Ob Reichelt ähnlich wie Lindsey Vonn, Anja Pärson oder die slowenische Langläuferin Petra Majdic, die trotz gebrochener Rippen und eines Lungenfelleinrisses Sprint-Bronze gewonnen hat, die Zähne zusammenbeißt, steht auf einem Blatt. Dass er in der Kombi ohnehin chancenlos ist und sich nun auch nicht über diesen Bewerb für den Riesentorlauf empfehlen kann, auf einem anderen.
"Derzeit läuft einfach nichts bei mir", gestand Reichelt. "Aber es kommt alles zurück und in vier Jahren in Sotschi bin ich 33 und im besten Alter", ergänzte der Radstädter.