Ein großes Sportevent crashen? Das hat Kinsey Wolanski schon einmal gemacht - und die meisten werden sich daran erinnern.
Es war der Aufreger am Dienstagabend beim legendären Nachtslalom in Schladming. Ski-Nachwuchstalent Alex Vinatzer hat beim Weltcup-Slalom in Schladming plötzlich Gesellschaft auf der Piste bekommen. Eine Flitzerin lief kurz vor ihm ins Ziel und löste die Zeitnehmung aus.
Die schöne Blonde, die selbst bei eisigen Temperaturen nur einen Badeanzug trug, hob ein Plakat mit "RIP Kobe #Legend" in die Höhe und wollte damit den bei einem Heli-Absturz ums Leben gekommenen Basketball-Star Kobe Bryant ehren. Doch einige wunderten sich auch über die Frau. Kam sie ihnen nicht seltsam bekannt vor - und das zurecht. Denn bei Kinsey Wolanski handelt es sich um eine Wiederholungstäterin. Das US-amerikanische Model war schon im Finale der Fußball-Champions League 2019 zwischen Liverpool und Tottenham im sehr knappen Einteiler über das Spielfeld gelaufen.
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Ski-Star hatte nichts bemerkt
Den Vorfall selbst nahm der Südtiroler Vinatzer nachher übrigens mit Humor. "Ich finde es zum Lachen, dass solche Sachen auch im Skisport passieren", sagte Vinatzer. "Schade, dass sie nicht die gute Zeit genommen haben."
Bei der Zieldurchfahrt habe er sich über die vermeintliche Führung im zweiten Durchgang gefreut, erzählte der 20-Jährige nach dem Rennen, das er auf dem sechsten Platz beendete. "Ich habe es nicht einmal gemerkt, dass sie durchs Ziel gegangen ist, die hübsche Blonde. Das habe ich dann nachher erst auf der Leinwand gesehen, als ich auf einmal hinten war."
Schwarz-Drama vor 45.000 Fans
Alles wäre am Dienstagabend angerichtet gewesen für Marco Schwarz. Am Ende ging der Kärntner in einem Ski-Weltcup-Nachtslalom für die Geschichtsbücher nach Zwischenführung komplett leer aus. Henrik Kristoffersen zog mit seinem vierten Schladming-Sieg indes mit Rekordsieger Benjamin Raich gleich. Michael Matt wurde als 15. bester Österreicher - der ÖSV erlebte somit eine bittere Heimniederlage.
Bereits nach fünf Fahrsekunden rutschte Schwarz im Finale aus, konnte sich zwar noch auf den Beinen halten und den Lauf mit großen Rückstand beenden. Wenig später bekam er jedoch die Disqualifikation serviert. "Sehr schade. Ich wollte gewinnen, ich wollte es heimfahren", meinte der 24-Jährige in einer ersten Reaktion. "Ich habe attackiert, da können Fehler passieren." Schon im Vorjahr hatte Schwarz zweimal eine Halbzeit-Führung nicht ins Ziel gebracht.
Kristoffersen holte sich Sieg
Der Sieg ging an Kristoffersen, der das Nightrace schon 2014, 2016 und 2017 gewonnen hatte. "Ein Sieg in Schladming ist ganz schön", sagte der Norweger, der sich trotz Schulterschmerzen 0,34 Sekunden vor dem Franzosen Alexis Pinturault und 0,83 vor Kitzbühel-Sieger Daniel Yule aus der Schweiz durchsetzte. Auf Platz vier endete die Aufholjagd von Clement Noel - der Franzose war als Erster in den zweiten Durchgang gegangen.
Auch Kristoffersen hatte auf der Fahrt zu seinem zweiten Slalom-Saisonsieg nach Levi einen kapitalen Fehler nach wenigen Toren. "Wie ist das möglich, dass man einen Rennen gewinnen kann nach so einem Riesenfehler?", fragte sich der 25-Jährige, der sowohl im Slalom- als auch im Gesamtweltcup in Führung liegt. 119 Punkte beträgt der Gesamt-Vorsprung auf Pinturalt.
"Henrik ist jetzt definitiv der große Favorit", meinte der Franzose. Sein Landsmann Noel freute sich über den geglückten Angriff im zweiten Durchgang. "Aber es ist nicht das Resultat, das ich wollte", fügte er hinzu.
ÖSV-Stars weit abgeschlagen
Die beiden Tiroler Matt und Manuel Feller, der auf Platz 18 fuhr, waren am Ende die einzigen Österreicher mit einem Resultat. Es war das schlechteste ÖSV-Abschneiden in einem Herren-Weltcupslalom seit Alta Badia im Dezember 2006, als kein einziger Österreicher klassiert war. Johannes Strolz, Mathias Graf und der Kitzbühel-Achte Adrian Pertl schafften im ersten Durchgang den Sprung unter die 30 nicht. Marc Digruber schied aus, in der Entscheidung erwischte es auch den viel riskierenden Fabio Gstrein.
"Die zwei Schnellsten sind uns heute ausgeschieden. Das war schade", meinte Herren-Rennsportleiter Andrea