Die Schweizer Presse hat offenbar einige Niederlagen noch nicht verkraftet.
Der Salzburger Marcel Hirscher hat am Mittwoch seine aktive Ski-Karriere beendet. "Es ist der Tag, an dem ich meine aktive Karriere beenden werde", sagte der 30-Jährige bei einer Pressekonferenz in Salzburg. Hirscher ist zweifacher Olympiasieger und siebenfacher Weltmeister, außerdem hat er zuletzt achtmal in Folge den Gesamtweltcup der Herren geholt.
Die Entscheidung zum Rücktritt habe sich vor rund zwei Wochen bei ihm herauskristallisiert. Es seien viele Gründe, die ihn dazu gebracht hätten. Der Familienvater ist mit 67 Weltcupsiegen der erfolgreichste Österreicher im alpinen Ski-Weltcup, nur Ingemar Stenmark hat bei den Herren mehr Erfolge. Der Schwede kam auf 86 Siege.
Zu wenig Unterhaltungswert
Der Rücktritt des Ausnahmekönners wurde natürlich auch im Ausland beobachtet. Der überwiegende Teil der internationalen Presse huldigte Hirscher dabei. So titelte die „BILD“ etwa „Ski-Gigant Hirscher hört auf“, die italienischen „Corriere dello Sport“ gerät fast schon ins Schwärmen: „Hirscher, der Größte, verlässt den Skisport. Hirscher verabschiedet sich wie ein König.“
Lediglich aus der Schweiz kommen kritische Stimmen. Für den „Blick“ blieb Hirscher im Schatten anderer Legenden: „Ist Marcel Hirscher der größte Rennfahrer der Alpin-Geschichte? Nein! Für diesen Titel fehlt dem Österreicher genau wie Stenmark ein Sieg in der Königsdisziplin Abfahrt. Im Gegensatz zu Pirmin Zurbriggen, der in allen Disziplinen mindestens zweimal gewonnen hat. Hirscher hat neben einem Abfahrtssieg auch noch etwas anderes vermissen lassen: den Unterhaltungswert neben der Piste."