Zettel und Kirchgasser unglücklich über RTL

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"Besser Bronze als nichts", war die Erkenntnis von Elisabeth Görgl nach dem Damen-Riesentorlauf in Whistler. Während sich bei der Steirerin nach ihrem zweiten dritten Platz in Kanada dann doch rasch die Freude einstellte und Debütantin Eva-Maria Brem mit Rang sieben die Erwartungen erfüllte, haderten Kathrin Zettel (5.) und Michaela Kirchgasser (15.) mit den Bedingungen und sich selbst.

Die Niederösterreicherin Zettel hält nach zwei Einsätzen bei den Rängen vier in der Super-Kombination und fünf im Riesentorlauf, die Dritte nach dem ersten Durchgang am Mittwoch ärgerte sich in dem wegen Nebels an zwei Tagen ausgetragenen Rennen über die nachlassende Piste am Donnerstag. "Speziell im unteren Teil, wo es reingeregnet hat, und sie mit Salz gearbeitet haben, da sind einfach keine Zeiten mehr möglich gewesen", meinte die Gewinnerin von Maribor und Zweite im Disziplinweltcup. Gerade dort hatte aber die Halbzeitführende Görgl, die im Mittelteil die Medaille schon vergeben hatte, noch kräftig aufgeholt und Bronze gerettet.

Vorzuwerfen habe sie sich nichts, sagte jedenfalls Zettel, die Enttäuschung sei aber groß. "Aber was soll's. Man ist da, um eine Medaille zu machen, und dann geht es halt nicht. Leider waren die Bedingungen so, aber das hilft alles nichts. Morgen ist eine neuer Tag", fügte sie an und meinte, es könne nicht schaden, den Ärger mit in den Slalom zu nehmen.

"An der Piste ist es nicht gescheitert", hatte Brem, die als Viertletzte gefahren war, für sich herausgefunden. Für die Tirolerin war allerdings die Kurssetzung nicht ganz nach ihrem Geschmack. "Ich bin aber nicht unglücklich, der Hang ist nicht wahnsinnig steil und nicht eisig. Mir wird des öfteren nachgesagt, dass ich nur bei solchen Bedingungen schnell sein kann, ich glaube, das Thema ist jetzt erledigt."

Bittere Tränen vergoss Kirchgasser. "Das passt einfach zur ganzen Saison. Ich weiß, was ich drauf habe, habe es aber im ganzen Winter nicht hinbekommen. Sicher, ich habe gewusst, dass es ganz schwer wird, eine Medaille zu holen. Ich habe gewusst, ich muss sicher das beste Rennen der ganzen Saison fahren. Wenn man alles probiert und es geht noch mehr schief, dann ist das Ganze ziemlich frustrierend", sagte die Salzburgerin.

Die Medaille von Görgl zählt umso mehr, hatte sich die 29-Jährige doch erst am Dienstag in einer Ausscheidung gegen Andrea Fischbacher in das rot-weiß-rote Riesentorlauf-Team gefahren. "Ich habe den Berg vor zwei Jahren gesehen und wusste, das ist ein guter Hang für einen Riesentorlauf. Ich hatte eine sehr schlechte Riesentorlauf-Saison und war sehr glücklich, dass ich die Chance bekommen habe, gegen Andrea Quali zu fahren."

Auf die Frage, wie sie es bei Olympia mental hinbekommen habe, so fokussiert zu bleiben, wo sie sich nach eigenen Angaben oft selbst im Weg stehe, meinte Görgl: "Ich glaube, dass ich in den letzten Wochen eine ganz gute Arbeit gemacht habe. Es war für mich kein Problem, mich auf das hier einzustellen. Irgendwie sollte man jetzt die Vergangenheit auch begraben."

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