Mit Schüttelfrost am Kulm

Kraft fliegt angeschlagen zu Quali-Sieg

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Stefan Kraft hat etwas überraschend die Qualifikation für den Skiflug-Weltcup am Kulm gewonnen.

Der kränkelnde Weltrekordhalter landete am Freitag im steirischen Bad Mitterndorf bei 233 Metern, er verwies den Deutschen Andreas Wellinger (+2,0 Punkte) und Tourneesieger Halvor Egner Granerud (+3,8) aus Norwegen auf die Plätze. Für den ersten Bewerb beim Flug-Spektakel am Samstag (14.15 Uhr/live ORF 1) qualifizierten sich insgesamt neun ÖSV-Adler.

Dass Kraft so ausgezeichnet in den ersten Flug-Weltcup des Winters startete, war tags zuvor allerdings nicht abzusehen. "Um Mitternacht bin ich noch mit Schüttelfrost im Bett gelegen und habe mir ein NeoCitran gemacht. Seitdem geht es mir besser", erzählte der Pongauer über den Kampf mit Krankheitssymptomen. An der Schanze sei es "fast weg" gewesen, wie der 29-Jährige bei Temperaturen von minus 5 Grad im Zielraum sagte, er habe sich "sehr gut" gefühlt.

Für die beiden Wettkampftage ist Kraft, der am Freitag den zweiten Trainingssprung zur Schonung ausgelassen hatte, jedenfalls zuversichtlich. "Einzig der Hals fühlt sich noch ein wenig komisch an. Wenn der Fitnesslevel bleibt, bin ich schon sehr zufrieden." Im ersten Training war dem Weltrekordhalter (253,5 m) direkt ein Satz auf 241 m gelungen. Dementsprechend glücklich war der Skisprung-Weltmeister, vor drei Jahren der bisher letzte Sieger am Kulm: "Voll geil. Es war Aufwind, die Spur geht megagut, die Schanze ist in einem perfekten Zustand und es hat richtig viel Spaß gemacht. Wird sicher eine geile Show."

Generalprobe für Skiflug-WM 2024

Bei dieser Flug-Show, gleichzeitig die Generalprobe für die Skiflug-WM 2024, erhoffen sich die Veranstalter am Samstag mehr als 10.000 Fans. Die weiteren ÖSV-Adler verpassten den Sprung in die Top Ten, Jan Hörl (213,5 m) landete bei seinem Kulm-Debüt auf Platz elf. "Ich kann sehr zufrieden sein, es ist mir alles sehr gut gelungen. Ich habe aber noch Reserven am Tisch, da bekomme ich noch nicht die ganze Energie mit", sagte Hörl, der gesund aus Japan vom Weltcup in Sapporo zurückgekommen ist.

Wegen Grippe-Symptomen am Freitag nicht an den Start gegangen waren Michael Hayböck, Daniel Tschofenig und Clemens Aigner. Das Trio kämpft noch um ein Antreten am Sonntag. "Es ist wahrscheinlich im Flieger passiert, man kann es nicht ändern", betonte Hörl. Der Großteil der Mannschaft von ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl schlafe im Team-Quartier in Tauplitz nun in Einzelzimmern. "Wenn wir uns treffen, dann mit Maske", ergänzte Hörl.

Der körperliche angeschlagene Manuel Fettner rastete sich nach dem ersten Trainingssprung genauso wie Kraft aus und qualifizierte sich auf Platz 24 ohne Probleme. Auch Ulrich Wohlgenannt (18.), Philipp Aschenwald (22.), Maximilian Steiner (26.), Lokalmatador Francisco Mörth (28.), Markus Müller (32.) und Clemens Leitner (33.) schafften den Sprung ins Finale der Top 40. Einem Quartett um Hannes Landerer, Markus Rupitsch, Maximilian Ortner und Stefan Rainer bleibt unterdessen die Zuschauerrolle.
 

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