Österreichs frisch gebackene Skisprung-Mannschafts-Olympiasieger Wolfgang Loitzl, Andreas Kofler, Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer haben in Vancouver ihre Goldmedaillen überreicht bekommen. Besonders groß war die Freude bei Loitzl, der nach sechs WM-Trophäen über die erste Olympia-Medaille seiner Karriere jubeln durfte.
"Das ist ein ganz besonderer Moment. Wenn man Olympia-Gold hat, dann ist das schon ein anderes Gefühl. Am bewegendsten war die österreichische Bundeshymne", erzählte Loitzl von seinen Eindrücken von der Siegerehrung.
Überreicht wurden die Medaillen von einem Österreicher, nämlich vom langjährigen ÖOC-Präsidenten Leo Wallner. Während Loitzl, Kofler und Schlierenzauer über ganze Gesicht lachten, sang Morgenstern als Einziger des Quartetts bei der Hymne mit. Der Kärntner hat nach seinen zwei Goldenen von Turin als erst zweiter Österreicher nach Toni Sailer bereits zum dritten Mal bei Winter-Olympia triumphiert. "Ich will mich aber keinesfalls mit Sailer vergleichen, Sailer ist der größte österreichische Skisportler der Geschichte." Mit der Team-Goldenen sei "ein riesengroßer Traum in Erfüllung gegangen". "Um das zu realisieren, wird es jetzt wieder ein paar Tage, Monate oder Jahre dauern."
Kofler, der auch vor vier Jahren Olympia-Mannschafts-Gold gewonnen hatte, strich den Teamgeist innerhalb der ÖSV-Mannschaft hervor. "Das gibt Freude und Motivation für die gesamte Mannschaft. Das Schönste ist der Zusammenhalt, gemeinsam für Österreich zu springen." Schlierenzauer war der große Abräumer im österreichischen Team in Vancouver, der Tiroler hatte zuvor zweimal Bronze in den Einzelbewerben gewonnen.
"Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Wenn mir vor den Spielen jemand gesagt hätte, dass ich drei Medaillen gewinne, hätte ich sofort unterschrieben. Noch dazu jetzt auch noch eine Goldene, das ist sehr geil", meinte Schlierenzauer, der sich auf eine Gold-Party mit der Mannschaft freute. "Wir haben nicht umsonst vier Jahre trainiert, wir werden sicher ein wenig Gas geben. Das gehört dazu, das haben wir uns verdient." Allzu viel Zeit blieb jedoch nicht, denn nur etwas mehr als zwölf Stunden nach der Siegerehrung begann fürs Gold-Quartett am Dienstagabend MEZ bereits die Abreise nach Österreich.