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Hayböck spricht über sein Skisprung-Comeback und seine Leidenszeit.

Nur zwölf Wochen nach seiner Bandscheiben-OP feierte Michael Hayböck in der Innsbruck-Quali sein Weltcup-Comeback. Als 51. verpasste er den gestern abgesagten Hauptbewerb denkbar knapp. Das sagt der fünffache WM-Medaillengewinner über seine Leidenszeit, seine Einsätze im Continental Cup und Ziele.

"Ich konnte weder sitzen noch liegen noch stehen", so Hayböck zu seinem Anfang Oktober diagnostizierten Bandscheibenvorfall. Nur einen Tag nach der Untersuchung wurde der Oberösterreicher von Dr. Michael Gabl in Innsbruck operiert. Er zitterte sogar vor dem Karriereende. "Am ersten Tag nach der Operation spukten mir wilde Gedanken durch den Kopf: Kann ich jemals wieder Skispringen? Wird das überhaupt wieder? Immerhin waren die Ausfälle im Bein schon massiv", verriet Hayböck. Trotzdem arbeitete er sofort am Comeback, setzte sich das Tournee-Qualispringen am 3. Jänner in Innsbruck als Ziel -mit Erfolg. Hayböck: "Von Anfang an war es mein Traum, dass ich am 3. Jänner wieder am Bergisel stehe. Das hat richtig cool funktioniert."

 

»Traum war, dass ich am 3. Jänner am Bergisel stehe«

Erst Anfang November konnte der 30-Jährige unter professioneller Aufsicht mit einem Rumpftraining beginnen. Schon Ende des Monats war dann eine Vollbelastung des Körpers möglich. Am 8. Dezember ging es in Seefeld erstmals wieder auf die kleine Schanze. Hayböck absolvierte fünf Sprünge ohne Probleme. "Die Unsicherheit vor dem ersten Sprung war groß, jetzt bin ich zufrieden und einfach nur froh, dass alles geklappt hat", verriet er. Nach Weihnachten nahm der Silbermedaillengewinner im Teamspringer bei Olympia 2014 am Continental Cup teil, schaffte am zweiten Wettkampftag den Sprung auf das Podest. Aktuell ist Hayböck bei 90 Prozent seiner Kraftwerte: "Durch die Nervenausfälle vor der Operation sieht man auf der Messplatte noch einen Kraftunterschied in den Beinen, aber auf der Schanze ist davon nichts zu spüren."

Nach Bischofshofen wird Zukunft besprochen

Am Mittwoch und Donnerstag will Hayböck in Bischofshofen antreten. Wie es danach weitergeht, will er nach einem Gespräch mit den Trainern neu entscheiden. "Ich werde sicher nichts überstürzen oder erzwingen", erklärte der 30-Jährige. Er müsse auf sich selbst hören, der Körper sei das Wichtigste. "Wenn ich weiter dabei sein möchte, muss es wettkampftechnisch gut laufen und ich muss es körperlich gut vertragen. Dann ist es möglich, dass es weitergeht für mich im Weltcup. Sonst wird ein neuer Plan erstellt."

 

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