Silber, Bronze und Blech-Pech in Oberhof

Deutscher Goldrausch bei Rodel-WM, aber wieder 2 Medaillen

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Wie schon im Sprint holen österreichs Doppelsitzer bei der Rodel-WM Silber & Bronze. Madeleine Egle verpasst im Damen-Einzel abermals die Medaillen nur knapp. Alle Goldmedaillen in Oberhof gingen bislang an die deutschen Lokalmatadoren.

Selina Egle und Lara Kipp haben auch im zweiten Bewerb bei der Kunstbahnrodel-WM in Oberhof am Samstag die Silbermedaille gewonnen. Das ÖRV-Duo (+0,126 Sekunden) musste sich wie im Freitag-Sprint den Deutschen Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal geschlagen geben. Bei den Männern gab es für Yannick Müller und Armin Frauscher (+0,192) neuerlich Bronze, wie im Sprint waren nur die Deutschen Toni Eggert/Sascha Benecken und Tobias Wendl/Tobias Arlt (+0,171) schneller.

In der Erwachsenen-Klasse hält Österreichs Team bei den laufenden Titelkämpfen - im Gegensatz zur verpatzten, medaillenlosen EM - damit bereits bei fünf Medaillen. Im Sprint war Jonas Müller Zweiter geworden. Leer gingen allerdings die ÖRV-Frauen im Einsitzer aus. Die zur Halbzeit drittplatzierte Madeleine Egle fiel nach mehrerer Fehler in der Entscheidung noch auf den vierten Platz (+0,177) zurück. Damit gab es für die Tirolerin wie auch schon bei Olympia 2022 in Peking nur "Blech".

Egle/Kipp waren schon nach dem ersten Durchgang Zweite, der Rückstand auf die Siegerinnen wuchs in der Entscheidung allerdings an. "Die Deutschen haben ihn richtig runtergelassen, leider verdient gewonnen", sagte Egle. Man habe zwei gute Läufe in den Eiskanal gezaubert. "Am Start verlieren wir aber noch zu viel, da müssen wir viel arbeiten und Gas geben im Sommer. Umso cooler ist es, dass wir hier trotzdem zweimal Silber holen haben können", resümierte die 20-Jährige.

Blick wird jetzt auf Gesamtweltcup gerichtet

Ziele gibt es für die laufende Saison trotzdem noch. Die dreifachen Saisonsiegerinnen liegen in der Weltcup-Gesamtwertung nach sieben von zwölf Bewerben mit 545 Punkten hinter den am Samstag drittplatzierten Italienerinnen Andrea Vötter/Marion Oberhofer (600) auf Rang zwei. "Wir sind noch dran, mal schauen", meinte Kipp, die sich schon darauf freute, das "einzigartige" Gefühl bei der Medaillenzeremonie am Abend neuerlich auskosten zu dürfen. Ihre Landsfrauen Lisa Zimmermann/Dorothea Schwarz landeten im Samstag-Rennen auf Rang sieben (+0,905).

Für Müller/Frauscher war die zweite Bronzene mehr wert als die erste. "Der Sprint war nur ein halber Lauf, jetzt wissen wir, dass wir zwei Läufe auch runterbringen", betonte Müller. Wie ihre Kolleginnen ließen auch sie eine bessere Platzierung am Start liegen. Trübsal wollte deshalb niemand blasen. "Es ist bis jetzt unsere erfolgreichste Saison und das nach dem Handbruch bei Olympia. Für das ist es eine super Comeback-Saison", analysierte Müller.

Schulte mit nächster Talentprobe

Der 23-jährige Vorarlberger hatte sich im Februar 2022 im Olympia-Eiskanal von Yanqing bei einem Trainingssturz einen offenen Bruch des linken Unterarms zugezogen. Drei Platten und 26 Schrauben habe er deshalb noch immer im Arm. "Wir haben gestern gesehen, der Schlitten läuft, deshalb sind wir heute entspannt reingegangen. Wir haben bewiesen was wir können, das Ergebnis ist richtig cool", sagte Frauscher. Für die Beiden gibt es am Sonntag in der Teamstaffel eine weitere Chance auf Edelmetall.

Nichts wurde es hingegen aus einer Medaille für Thomas Steu und Lorenz Koller, die den unliebsamen vierten Platz (+0,390) belegten, nachdem es im Sprint Rang sieben gegeben hatte. Juri Gatt und Riccardo Schöpf landeten auf Platz acht (+0,760), durften allerdings auch jubeln, da sie in der U23-Wertung Silber holten.

U23-WM-Silber holte auch die in der allgemeinen Wertung sechstplatzierte Lisa Schulte (+0,381), Bronze ging da an die Gesamtneunte Hannah Prock (+0,672). Das Elite-Rennen war fest in deutscher Hand, Anna Berreiter hielt ihre Teamkolleginnen Julia Taubitz (+0,058) und die von Rang fünf auf drei vorgestoßene Dajana Eitberger (+0,116) auf Distanz. Am Sonntag steht noch der Männer-Einsitzer-Bewerb auf dem Programm und die abschließende Teamstaffel, wo Österreich Titelverteidiger ist.

 

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