Kolumne

Letzter Platz, und alle sind zufrieden

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So tragen wir den Sommersport zu Grabe.

Der Auftritt unserer Kraul-Staffel war bezeichnend: Letzter Platz für Rot-weiß-rot, und alle sind zufrieden. Ich sitze vorm Fernseher, fiebere und leide mit. Dabei will ich mich freuen und stolz sein auf die Österreicher. Stattdessen ärgere ich mich, dass nichts weitergeht. Haben Sportler aus Ländern wie Frankreich oder Italien (abgesehen von der Größe der Nationen) nicht dieselben Voraussetzungen? Was bei uns offensichtlich nicht passt, sind die Strukturen. Wir sind auf dem besten Weg, den Sommersport zu Grabe zu tragen.

Vielleicht sollte unser Sportminister die Talentförderung unter die Lupe nehmen. Ist es nicht seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die besten Trainer ans Ruder kommen und dass die Besten freie Bahn haben und nicht, wie Dinko Jukic, mit dem Verband herumstreiten müssen? Es ist auch bezeichnend, dass "unsere" einzige Goldmedaille 2008 durch Gewichtheber Matthias Steiner an Deutschland verschenkt wurde und dass Doppel-Olympiasieger Peter Seisenbacher jetzt einem Georgier als Trainer zu Judo-Gold verholfen hat. Ski-Präsident Peter Schröcksnadel würde so einen Spitzenmann nie ziehen lassen. Denn im Wintersport wissen wir, wie's geht. Im Sommersport werden die Leute mit Weltklasse-Know-how verhindert und vertrieben.
 

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