Die Österreichcher kommen nur zu einem Satzgewinn.
Österreichs Tischtennisteam der Herren hat am Sonntag den Einzug ins olympische Semifinale des Mannschaftsbewerbs nicht wiederholt. Die ÖTTV-Equipe unterlag im Londoner ExCeL-Center im Viertelfinale Europameister Deutschland 0:3, den Gewinn eines einzigen Satzes verbuchte das Doppel Robert Gardos/Chen Weixing. Davor hatten Gardos gegen Dimitrij Ovtcharov und Werner Schlager gegen Timo Boll verloren. Österreichs Team landete damit auf Endrang fünf.
Ovtcharov in Bestform
Gardos hatte gegen Ovtcharov eine überaus schwierige Aufgabe, ist der 23-Jährige doch der Bronzemedaillen-Gewinner im Einzel. Der 33-jährige Tiroler setzte seine gute Trainingsform allerdings in das Match um, hatte in den ersten beiden Sätzen jeweils 8:6-Führungen. Nachdem Ovtcharov dennoch beide Durchgänge für sich entschieden hatte, steuerte er sicher einem 3:0 (9,8,5)-Sieg entgegen. "In den ersten beiden Sätzen war es wirklich knapp", zollte er nachher Gardos Respekt.
Oberschenkelverletzung bei Schlager
Schlager konnte seine Einzel-Form nicht in das Match gegen Boll umlegen. Der deutsche Einzel-Europameister fand nach dem Achtelfinal-Einzelout und der Teamniederlage gegen den Schweden Jörgen Persson aber auch wieder besser zu seinem Spiel. Entscheidend war auch, dass bei Schlager bei einer 5:2-Führung in Satz zwei seine Oberschenkelblessur wieder akut wurde. "Von da an war es für mich klar, dass es gegen Timo nicht mehr reichen kann", meinte der 39-Jährige zum 0:3 (-7,-7,-4).
Doppel mit Satzgewinn
Gardos/Chen hielten das Doppel gegen Boll/Bastian Steger einigermaßen offen. Nach der Vergabe von zwei Satzbällen im zweiten Durchgang, holten sie sich Satz drei. Danach machte das Duo aber nur noch vier Punkte, verlor 1:3 (-6,-11,8,-4). Im ÖTTV-Lager war man sich jedoch schon vor dem Doppel bewusst gewesen, dass der Aufstieg nicht mehr erreichbar war. ÖTTV-Sportdirektor und -Delegationsleiter Hans Friedinger: "Es war klar, wenn es nicht 1:1 steht, ist die Partie weg."
Deutschland ausgeruht
Chen sah es ähnlich: "Es war egal, ob wir das Doppel gewinnen oder nicht." Zumindest gab es kein 0:9 in Sätzen. Deutschlands Trainer Jörg Roßkopf hielt die verlängerte Vorbereitungszeit auf die Partie für den deutlichen Sieg für ausschlaggebend. "Im Gegensatz zum ersten Match gegen Schweden hatten wir diesmal vorher einen Tag Pause. Die Spieler waren so viel ausgeruhter", sagte der Bronzemedaillen-Gewinner im Einzel von Atlanta 1996.
"Nicht über uns hinausgewachsen"
Ex-Weltmeister Schlager zog schließlich nach der Niederlage ein realistisches Resümee. "Wir haben unsere Leistung auf den Tisch gebracht, sind aber nicht über uns hinausgewachsen", erläuterte der 39-jährige Niederösterreicher. Die Deutschen haben ihre Leistung gebracht, sie sind auch die bessere Mannschaft. Da ist das Ergebnis die logische Konsequenz." Österreichs Damen-Team war nach einer 1:3-Niederlage gegen Hongkong auf dem geteilten neunten Rang gelandet.