Gymanstik

Weber zur Quali-Halbzeit auf Rang 18

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Unsere einzige Gymnastin wurde von der Jury allerdings unterbewertet.

Die Österreicherin Caroline Weber hat am Donnerstag in London zum Auftakt des Olympia-Bewerbs in der Rhythmischen Gymnastik das Publikum begeistert, die Wertungsrichter offenbar weniger. Sowohl zu den Vorführungen der Vorarlbergerin mit dem Ball als auch mit dem Reifen klatschten in der Wembley Arena etliche der Zuschauer mit, Weber legte auch tadellose Leistungen hin. Die niederen Bewertungen brachten ihr letztlich unter den 24 Gymnastinnen jedoch nur Zwischenrang 18 ein.

Dirndl statt Glitzerkleidchen
"Ich möchte das Publikum begeistern, die Wertung kann ich nicht beeinflussen", hatte Weber davor in einer Vorahnung gemeint. Als sie dann mit Startnummer zehn in die Halle einmarschierte, machte sie schon optisch einen anderen Eindruck als ihre Konkurrentinnen. Statt Glitzerkleidchen hatte sie ein Dirndl gewählt, passend zur ausgewählten Musik "Wildschütz Rap" von Hubert von Goisern. Schon nach einigen Sekunden des 90-Sekunden-Programms setzte das rhythmische Klatschen ein.

Publikum honoriert Leistung, Jury nicht
Ähnlich war es in der zweiten Rotation, in der Weber als Neunte mit dem Reifen an der Reihe war. "Smoke on the water" von Deep Purple ging zwar in eine andere Musikrichtung als der von der Hallensprecherin positiv hervorgehobene "Austro-Pop", kam auf den Tribünen aber deswegen nicht weniger an. Nach 25,950 Punkten für die Ball-Übung erhielt die ÖFT-Athletin dann aber gar nur 25,925 Zähler, also noch minimal weniger. Dadurch behielt Weber ihren Platz von der Auftakt-Runde.

Trainerin sauer
"Da kann man nichts machen", sagte die enttäuschte WM-15. zu Teil eins der Qualifikation. Über die guten Übungen konnte sie sich so nicht richtig freuen. "Wichtig ist aber, dass ich mit meiner Leistung zufrieden bin. Es wäre traurig, wenn ich es total verhaut hätte." Trainerin Luchia Egermann fand schärfere Worte. "Das ist schwer zu akzeptieren. Mehr kann man nicht erwarten, das waren saubere Übungen." 26,6 bis 26,7 Punkte seien durchaus zu geben gewesen, das hätte Position 16 ergeben.

Knappe Abstände
Weber will nun am Freitag (13.00 Uhr MESZ) im zweiten Qualifikationsteil kämpfen, aber auch genießen. Mit dem Vorrücken um einen Rang würde sie ihren Rang von 2008 einstellen. Damals war sie nach Tag eins gar 19. gewesen. Der Rückstand auf Platz 17 beträgt 0,625 Zähler. "Das ist aufzuholen", meinte Egermann. "Keule und Band sind aber die gefährlichen Geräte." Von hinten droht Gefahr von der punktgleichen Italienerin Julieta Cantaluppi, Weber hatte die besseren Ausführungsnoten.

Radetzky Marsch
Am Freitag sind die Vorzeichen etwas besser, ist Weber doch jeweils ziemlich am Ende des Feldes an der Reihe. Da könnten die Wertungen höher ausfallen. Schade findet es die Athletin der Turnerschaft Dornbirn, dass sie zuerst mit dem Band auf die Fläche muss. Der dafür ausgesuchte "Radetzky Marsch" von Johann Strauß Vater hätte sich gut als Abschluss-Musik geeignet. Für das Keulen-Programm haben Weber und Egermann mit "Suena Flamenco" etwas Feuriges ausgesucht.

Titelverteidigerin patzt
An die Spitze setzte sich eine Russin, allerdings nicht Peking-Olympiasiegerin Jewgenija Kanajewa. Nach einem Patzer der 22-Jährigen mit dem Reifen war Daria Dmitrijewa vorangelegen. Kanajewa war in Rotation zwei die Beste, die 19-jährige Dmitrijewa blieb aber in Front. Kanajewa würde bei einem Titelgewinn als erste Gymnastin zum zweiten Mal Individual-Gold holen. Die Top Ten erreichen das Finale. In der Gruppe ging mit dem Ball Russland vor Italien in Führung.


 

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