Ein Anschieber-Test hat entschieden, wer mit zu den Olympischen Spielen fährt.
Hans-Peter Welz, Gerhard Köhler und Johannes Wipplinger schauten durch die Finger.
Das Trio äußerte großen Unmut gegen diese Entscheidung. Immerhin hätte es ja mit seinen Leistungen die Qualifikation für die Spiele mitgetragen. Bei einer Ausscheidung am vergangenen Montag, einem Anschiebebewerb in der Messehalle Innsbruck, hatte der Nationalcoach entschieden. "Wir haben in St. Moritz mit allen Teammitgliedern die Kriterien besprochen", meinte Maier am Sonntag. Da der ÖBSV nur mit einem Viererbob in Whistler mit von der Partie ist, musste man streng vorgehen. "Hackl war bei dem Test fünf Hundertstel schneller", begründete Maier. Wären es nur ein, zwei Hunderstel gewesen, hätte man darüber hinwegsehen können, nicht aber bei einem derart großen Unterschied. Noch dazu hat Österreichs Schlitten im Vergleich zur Weltklasse gerade in Sachen Startzeit Aufholbedarf.
"Der vierte Platz ist ausgeschoben worden und man hat sich dann aufgrund der Leistung, die Hackl erbracht hat, für ihn entschieden", meinte Pilot Wolfgang Stampferbei der Einkleidung im Wiener Hotel Hilton. "Es war fair. Menschlich ist es natürlich schwierig, aber man fahrt ja zu den Olympischen Spielen nicht nur, damit man dabei ist. So wie es zur Zeit ausschaut, ist Hackl besser", so der Tiroler, der seine dritten und auch letzten Olympischen Spiele bestreitet.
Er selbst wäre gerne mit seiner Mannschaft gefahren, mit der er sich auch qualifiziert habe. Er hoffe, dass Wipplinger (der sich am lautesten über die Entscheidung beklagt hatte-Anm.) dem Bobsport weiter erhalten bleibe. Stampfers Team mit Jürgen Mayer und Martin Lachkovics wird kommende Woche im Training in Igls, noch ehe die Bobs nach Vancouver geschickt werden, mit Hackl trainieren. "Ich bin überzeugt, dass er sich gut ins Team einfügen wird. Wir erhoffen uns dadurch auch eine ein bisserl bessere Startzeit."